Mönchengladbach Prozess: Waffenfan wollte Molotow-Cocktail bauen

Mönchengladbach · Nachdem die Polizei bei dem Mönchengladbacher (25) mehrere Waffen und auch Teile für den Bau eines Molotow-Cocktails gefunden hatte, landete der Waffenfan auf der Anklagebank vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts. Weil gegen ihn bereits ein Waffenbesitzverbot vorliegt, muss er sich nun vor Gericht verantworten. Der Mann ist seit ein paar Tagen in der Psychiatrie untergebracht und lebte zuvor in einem Wohnheim. Gestern wurde bekannt, was Polizeibeamte bei dem Angeklagten entdeckten. In dessen Badezimmer befanden sich zwei leere Glasflaschen und zwei Schnapsflaschen. Offen gestand der 25-Jährige ein, dass er mit diesen Gegenständen den Bau eines Molotow-Cocktails geplant habe. "Das war aber nur eine Übung. Eine konkrete Verwendung war nicht geplant", beteuerte der Angeklagte. "Feuer und Flammen faszinieren mich", ergänzte er. In einer Oktobernacht war er mit seinem Fahrrad in einer Viersener Verkehrskontrolle aufgefallen. Bei sich hatte der Radfahrer ein Beil, ein Messer und 9,4 Gramm Cannabis. Nachts könne er oft nicht schlafen. Dann sei er mit dem Rad unterwegs. Später wurde der Waffenfan mit einem Teppichmesser und einer Machete erwischt. Einmal habe er sogar mit einem Luftgewehr mit einem Zielfernrohr aus seinem Wohnzimmerfenster auf ein offenes Fenster im gegenüberliegenden Haus geschossen und einen Mann getroffen. Er habe damals nur auf das Handy zielen wollen, habe einfach abgedrückt und nicht darüber nachgedacht, hatte der Angeklagte zu diesem Fall erklärt.

Er sei schon einmal in der Psychiatrie gewesen und leide schon lange an unmotivierten Wutgefühlen, hatte der 25-Jährige zugegeben. Bereits in der Schule sei er mit Aggressivität aufgefallen. Ein konkretes Lebensziel habe er nicht, hatte er die Frage des Kammervorsitzenden beantwortet. Von selbst hergestellten Waffen und Feuer sei er fasziniert, gab er erneut zu. An der Anwendung sei er nicht interessiert. Auch den Molotow-Cocktail habe er nur auf dem Feld lausprobieren wollen. "Ich wollte einfach nur sehen, wie das Ding losgeht."

Der Prozess wird im Februar fortgesetzt.

(RP)
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