Mönchengladbach Nachbarin: "Ich dachte, da sei Müll drin"

Mönchengladbach · Kaum neue Erkenntnisse brachte der vierte Prozesstag gegen die mutmaßlichen Mörder von Gertrud K.. Die 89-jährige Millionärin war im vergangenen November in einer Regentonne im Breyeller See gefunden worden, worauf Karl M. (54), Sascha L. (22) und Tobias K. (21) des Mordes angeklagt wurden.

 Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht dürfen nicht überholt werden.

Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht dürfen nicht überholt werden.

Foto: ddp

Eine Nachbarin von Karl M. sagte gestern im Mönchengladbacher Landgericht aus, dass sie die Angeklagten dabei beobachtete hatte, wie sie zur damaligen Zeit eine blaue Tonne in einen Abstellraum auf dem Innenhof geschoben haben. "Ich dachte, da sei Müll drin. Zwei Tage später war sie dann weg", sagte die 71-Jährige, der auch der Wagen des Opfers aufgefallen war, den der Tatverdächtige plötzlich fuhr.

"Ich habe ihn darauf angesprochen, aber er hat mir nicht gesagt, von wem der ist", berichtete die Rentnerin, die Karl M. bereits seit über 40 Jahren kennt. Ihr gegenüber sie er aber immer hilfsbereit gewesen, sagte sie. Des weiteren waren gestern drei Polizeibeamten als Zeugen geladen, die an Wohnungsdurchsuchungen der Verdächtigen teilgenommen hatten.

"Sascha L. war kooperativ, wusste aber nicht, warum wir bei ihm waren", sagte eine Polizei-Beamtin, die verschiedene belastende Unterlagen im Wohnzimmer sicherstellte. Auch ihre beiden Kollegen hatten Dokumente in einer Wohnung gefunden, konnten sich aber an den Inhalt der Papiere nicht mehr erinnern.

Die drei Angeklagten hatten im Oktober 2007 Gertrud K. in ihrem Haus umgebracht, um mit ihrem Geld einen Coffee-Shop zu eröffnen und eine Cannabis-Plantage aufzubauen. Das Trio verfrachtete das Opfer in einer Regentonne und versuchte diese später im Breyeller See zu versenken, was jedoch misslang. In einer der folgenden Vernehmungen hatte Tobias K. den Mord gestanden und von einem gemeinsam gefassten Plan gesprochen. Der Prozess ist auf insgesamt zehn Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird kurz vor Weihnachten erwartet.

(RP)
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