Soziale Stadt Rheydt Bürger diskutieren Pläne für den Theaterpark

Mönchengladbach · Anwohner beklagen sich über wegfallende Parkplätze und den nächtlichen Vandalismus in der Grünanlage.

 Die Terrassierung soll bleiben. Die Pergolen (links) werden verschwinden. Und der Spielplatz, der versteckt im hinteren Teil des Parks ist, wird nach vorne gezogen.

Die Terrassierung soll bleiben. Die Pergolen (links) werden verschwinden. Und der Spielplatz, der versteckt im hinteren Teil des Parks ist, wird nach vorne gezogen.

Foto: Katrin Jeuschnik/Kartrin Jeuschnik

Rheydt hat im Zentrum wenig Grün zu bieten. Umso bedeutender ist der Theaterpark. Der ist allerdings ziemlich in die Jahre gekommen und muss dringend aufgehübscht werden. Das soll jetzt geschehen – und zwar im Rahmen des Projekts „Soziale Stadt Rheydt“. „Wir wollen nicht alles auf links krempeln, aber wir werden den Park deutlich aufwerten“, sagte Hubertus Schäfer, Inhaber des Kölner Büros für Landschaftsarchitektur „Greenbox“. Im Balkonfoyer des Theaters stellte er die Pläne vor, die ab Mitte des kommenden Jahres umgesetzt werden sollen. Etliche Bürger, vor allem unmittelbare Nachbarn, waren der Einladung gefolgt. Sie ließen sich von Mitarbeitern des Planungsamtes, Theater-Geschäftsführer Michael Magyar und Vertretern des Rheydter Quartiersmanagements informieren.

Die alten Bäume in der Grünanlage seien sehr schön, sagte Hubertus Schäfer. Die sollen bleiben, weg müssten allerdings die „statische Bepflanzung“ und die Pergolen, „die eigentlich zu nichts dienen“. Stattdessen sollen jahreszeitlich abwechslungsreiche, blühende Hochstammgewächse eingesetzt werden. Die Wasserbecken, die seit vielen Jahren trocken liegen, werden verschwinden, ebenso die diversen Architekturelemente vor dem Haupteingang des Theaters. „Der Vorplatz ist mit Stufen und Rampen komplett verbaut“, sagte Schäfer. „Diese Elemente schieben das Theatergebäude optisch in die zweite Reihe.“ Das wird sich ändern.

 Die Wege sollen mit blühenden, hochstämmigen Gehölzen gesäumt werden. Dadurch wird der Park „durchsichtiger“.

Die Wege sollen mit blühenden, hochstämmigen Gehölzen gesäumt werden. Dadurch wird der Park „durchsichtiger“.

Foto: Katrin Jeuschnik

Vor dem Theater soll ein freier Platz entstehen. Gleichzeitig wird eine grüne Verbindung in Richtung Moses-Stern-Straße zum Stadtkassenportal geschaffen werden. Dafür wird der kleine Parkplatz entfallen. Der vordere Bereich des Parks an der Ecke Odenkirchener- und Endepohlstraße soll deutlich aufgewertet werden. Anstelle der Brunnenanlage soll ein Spielplatz entstehen. Auf dem höchsten Punkt der terrassierten Fläche ist ein Turm mit einer Rutsche geplant. Ein Wasserlauf soll auf dem neuen Wasser-Matsch-Spielplatz enden.

 Die schon lange tockenliegenden Becken verschwinden. Hier entsteht ein Spielplatz mit Wasserlauf.

Die schon lange tockenliegenden Becken verschwinden. Hier entsteht ein Spielplatz mit Wasserlauf.

Foto: Katrin Jeuschnik

Und vor dem Theatercafé Linol wird es eine Terrasse mit Bewirtung geben. Derzeit wird das Café modernisiert, neuer Pächter ist das Unternehmen „Food & Beverage“ aus Rheydt, das auch die Theaterkantine versorgen wird. „Der Spielplatz und die Außengastronomie werden mehr Menschen als bisher in den Park locken“, ist sich Hubertus Schäfer sicher. Der hintere Teil des Parks, in dem sich bisher der Spielplatz (mit dem abgebrannten Spiel-Container) befindet, soll geöffnet werden, indem die Sträucher weggenommen werden. Und natürlich wird der Park eine ganz neue, helle Beleuchtung bekommen. Oberhalb des Kinderspielplatzes ist außerdem eine Jugendspielinsel mit Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung geplant.

In der anschließenden Fragerunde ging es vorrangig um die Probleme Parken und Vandalismus. Wenn der kleine Parkplatz vor dem Theater wegfalle, würde der Parkdruck erheblich verschärft, hieß es. Schon jetzt würden Theaterbesucher private Einfahrten blockieren. Ein Anwohner bezweifelte, dass der schöne neue Park lange schön bleiben wird. „Sie können sich nicht vorstellen, was hier nachts los ist.“ Die Zerstörungswut sei gewaltig. Die Fläche müsse vor allem nachts bewacht und kontrolliert werden. Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann setzt eher auf soziale Kontrolle. „Viele Menschen im Park verhindern, dass wenige randalieren.“ Es kam die Anregung, den Park durch „Urban Gardening“ zu beleben – im Sinne der „essbaren Stadt“. Die Idee wurde positiv aufgenommen.

Katrin Jeuschnik vom Planungsamt umriss den zeitlichen Rahmen: „Der Förderantrag ist gestellt, wir rechnen mit der Fertigstellung des Parks im Jahr 2020.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort