Kolumne Corgi James Mein Büroalltag

Mönchengladbach · Corgi James verbringt betriebsame Bürozeiten auf ganz eigene Art. Mitunter ist er froh, wenn es zu Auswärtsterminen geht.

 Corgi James ist ein versierter Bürohund.

Corgi James ist ein versierter Bürohund.

Foto: Susanne Jordans

Wir haben das Büro im Haus. Meine Wochentage sind geprägt von Dösen unterm Schreibtisch, freudigem Begrüßen von Kollegen und Kunden, die zu Meetings kommen, und vielen kreativen Pausen von beidem. Telefon! Ich finde es so aufregend, wenn meine Besitzerin in rechteckige Plastikteile plaudert, dass ich direkt viel trinken muss. Schlapp, blubb macht es gleich neben ihrem Schreibtisch – ein kleiner Gruß ans andere Ende der Leitung, und die freundliche Erinnerung, dass es mich gibt.

Auch das geht immer: die kleine Juxeinlage mit meinem Quietscheelefanten. Den packe ich aus, wenn es hektisch wird. Äußerungen von meiner Besitzerin wie „Deadline in fünf Minuten“, begleitet von abgehackten Tastaturgeräuschen am PC, oder „Ich muss los, bin spät dran“, dazu das Klatschen von Blättern, die im Vorbeigehen vom Tisch auf den Boden fallen, gehören zu den Auslösern meines Spielverhaltens; aber auch so etwas wie „Vergessen, Handy zu laden“ spornt mich an.

Hunde im Büro zu haben, wird ja immer beliebter. Clevere Hundeschulen haben den Trend für sich entdeckt und bieten eine Ausbildung zum zertifizierten Bürohund an. Das dürfte ganz im Sinne des Bundesverbands Bürohund (BVBH) sein, der sich seit einigen Jahren für die Anwesenheit von Hunden im Büro einsetzt. Denn: Hunde sorgen für gute Laune; sie unterbrechen feste Arbeitsabläufe und animieren die Belegschaft zu mehr Bewegung und Begegnungen. Mein zweiter Vorname ist Oxytocin: Forscher haben herausgefunden, dass beim Streicheln eines Tieres der Stresshormon-Spiegel im Körper sinkt, ebenso wie Blutdruck und Puls. Parallel steigt das Level des Hormons Oxytocin, das auch als glücklich machendes Kuschelhormon bezeichnet wird.

Ganz bodenständig betrachtet, entfällt durch Hunde im Büro das Einsammeln von Brotkrümeln, halben Gummibärchen und sonstigen Essensresten auf dem Boden. Den Hund mit ins Büro zu nehmen, ist auch gut für das Budget des Besitzers, denn die oft happigen Betreuungskosten, die für Aufenthalte in einer Huta (Hundetagesstätte) anfallen, haben sich so mit einem Schlag erledigt.

Wenn meine Besitzerin ihr Tastengehaue am PC abrupt mit einem knallenden Ton beendet, den die Bedienung der Eingabetaste auslöst, gefolgt von dem knappen Klicken der Speichern-Option, weiß ich: Jetzt geht sie gleich aus dem Haus. „Termin“ heißt es dann knapp, und je nach Tagesform ziehe ich mich entweder auf meinen Ruheplatz zurück oder mache Anstalten, mit zu wollen. Oft lohnt sich das. Wenn es zu Menschen geht, die sich auf mich freuen. Oder wir den Besuch mit anschließenden Erledigungen verbinden. Oder wir eine spannende Autofahrt zum Kunden vor uns haben. Wenn es nicht zu warm draußen ist, warte ich gerne auch im Auto, bis der Termin vorbei ist, und wir drehen unsere Gassi-Runde im Anschluss. Das haut natürlich nicht immer hin.

Ich gestehe, dass ich auch ganz gerne mal einige Stunden im Büro allein bin. Dann ist es ruhig, und ich kann ungestört schlafen. Auch ist dann Raum, mich um meinen eigenen Kram zu kümmern. Etwas in dieser Kolumne zu schreiben zum Beispiel. Die heutige Geschichte habe ich so an einem Montagvormittag geschrieben. Irgendwann nach Mittag drehte sich dann der Schlüssel im Schloss, und das Telefonieren, Klingeln und Tastengehaue ging von vorne los.

Es grüßt euch der charmanteste Corgi vom linken Niederrhein, euer James.

Unsere Autorin Susanne Jordans schreibt in dieser Kolumne aus Sicht ihres Hundes.

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