Mönchengladbach Arbeitslosenzentrum bietet Kredite gegen Stromsperren

Mönchengladbach · Die Einrichtung hat 1000 Euro bei der Verbraucherzentrale NRW gewonnen und setzt dies nun gegen Energiearmut ein.

 Das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße.

Das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

(angr) Beim Landesprojekt „NRW bekämpft Energiearmut“ hat das Arbeitslosenzentrum 1000 Euro gewonnen. Die Summe soll in dringenden Fällen als Kleinkredite an Personen verteilt werden, die Energieschulden haben, wie das Arbeitslosenzentrum mitteilte. Der Grundversorger NEW hat sich soeben aus der Mitfinanzierung der Energie-Schulden-Beratung bei der Verbraucherberatung Mönchengladbach zurückgezogen. Die jährlich 45.000 Euro stünden „in keinem Verhältnis“ zum Aufwand.

In der Bewerbung bei der Verbraucherzentrale NRW hatte das Arbeitslosenzentrum auf die Frage, was im Gewinn-Fall mit den 1000 Euro geschehen würde, geantwortet: Man wolle einen Fonds für Kleinkredite damit einrichten. Daraus könnten Familien oder Alleinerziehende Beträge erhalten, um ihre Strom-, Gas- und  Wasser-Schulden teilweise abzustottern. Die Antwort aus Düsseldorf war kurz: Sie haben bei der Verlosung unter den teilnehmenden Gruppen und Einrichtungen gewonnen.

Laut NEW wurden 2017 rund 12.000 Mahnungen (u.a. Strom) verhängt. Tatsächlich kam es in dem Jahr zu annähernd 5000 Kappungen (Strom, Gas, Wasser). 71 Prozent der Betroffenen hatten ein Einkommen von unter 1500 Euro. Gut 50 Prozent der Menschen ohne Licht und warmes Wasser waren Hartz-IV-Bezieher. Künftig sollen unter anderem „Prepaid-Produkte“ wie beim Handy möglich sein. Der Zähler wird vom Verbraucher mit Barem gefüttert - und das Licht geht an. Mit den 1000 Euro löse man nicht das eigentliche Problem, betont Karl Sasserath, Leiter des Arbeitslosenzentrums. „Doch wir können jetzt in Härtefällen ein wenig mehr tun“, sagt er.

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