Die Aktion gegen Rassismus sei "sehr sinnvoll" und "extrem wichtig", sagte der Borusse. "Wir sollten alle dafür sorgen, dass hier jede Nationalität integriert wird", ergänzte er, während er für eine Schar Fünftklässler Autogramme schrieb. Für Schulleiterin Marie-Luise Steves-Rombey ist er ein optimaler Projektpate: "Ein paar seiner alten Schulfreunde haben einen Migrationshintergrund, er kann mit dem Thema also wirklich etwas anfangen", sagte sie. Im 30-Minuten-Takt wechselten sich die Schulklassen der Stufen fünf bis neun im Forum ab, Schülersprecher Tobias Weber-Czekalla (17)koordinierte alles. Neben Torhüter ter Stegen hatte die Schülervertretung Eltern mit Migrationshintergrund eingeladen, die den Schülern erzählten, welche Erfahrungen sie als Neuankömmling in Deutschland gemacht haben. "Für Ausländer wie sie ist die Kasse schon geschlossen", hat zum Beispiel die aus Togo stammende Adjeretou Rosemann kurz nach ihrer Ankunft 1989 in einem Supermarkt zu hören bekommen.

Mittlerweile hat sie nur noch selten das Gefühl, fremdenfeindlich behandelt zu werden. "Heute ist das alles anders", sagte sie. Anders vielleicht, aber nicht eitel Sonnenschein – das bewies der elfjährige Artur: "Im Kindergarten haben mich die anderen Kinder ausgeschlossen, weil ich Russe bin", erzählte der Fünftklässler. Dann haben sich alle ausgesprochen, "und später waren wir Freunde".