Meerbusch Ein Zeichen gegen Rassismus

Meerbusch · Die Städtische Maria-Montessori-Gesamtschule Meerbusch trägt seit gestern den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage".

 Thomas Höing, Schülersprecher Phil Kathöfer und Mehtap Yigit haben sich für das Projekt an ihrer Schule eingesetzt.

Thomas Höing, Schülersprecher Phil Kathöfer und Mehtap Yigit haben sich für das Projekt an ihrer Schule eingesetzt.

Foto: Sandra Jansen

An der Wand, an welche Unbekannte vor zwei Jahren ein Hakenkreuz geschmiert hatten, hängt seit gestern eine Tafel mit der Aufschrift "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Die städtische Maria-Montessori-Gesamtschule ist die erste Schule in Meerbusch, die diesen Titel trägt und das ist allein den Schülern zu verdanken. Die Bewerbung der Schule ist nämlich auf die Initiative der Schülervertretung zurückzuführen.

Doch natürlich stehen auch das Lehrerkollegium und die Schulleitung dahinter: "Das Kind steht im Mittelpunkt unserer Arbeit, und deswegen gehen wir engagiert gegen Rassismus vor", sagte Schulleiter Klaus Heesen. Die Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktiv gegen Rassismus, jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt vorzugehen.

Dies tut sie nicht erst seit der gestrigen Titelverleihung, sondern schon lange vorher. Gleichberechtigung und Akzeptanz wird an der Maria-Montessori-Gesamtschule großgeschrieben: "Wir haben viele integrative Kinder hier an unserer Schule und waren auch schon ohne den Titel eine Schule mit Courage", so Schülersprecher Phil Kathöfer. Phil ist selbst Inklusions-Schüler und weiß wie es ist, anders behandelt zu werden: "Es sind Gefühle, die man nicht vergisst. Ich bin dankbar, hier an meiner Schule so akzeptiert zu werden, wie ich bin, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen, aber zusammen sind wir eine Einheit."

Der Projektpate der Schule, Spitzenkoch Anthony Sarpong, ursprünglich aus Ghana, lebt nun schon seit acht Jahren in Meerbusch und hat selbst Rassismus miterlebt: "Es ist wichtig, Stärke zu zeigen, denn nur so kann man Rassismus entgegenwirken", sagt er. "Ich habe zwei Asylbewerber aufgenommen und bilde diese nun in meiner Küche aus. Sie können zwar kein Wort Deutsch, kochen tun sie aber sehr gut."

Auch der Koordinator des Kommunalen Integrationszentrums vom Rhein-Kreis-Neuss, Goran Sucec, bestärkt die Schüler und ist begeistert von ihrem Engagement: "Ihr seid die erste Schule aus Meerbusch, die Mitglied im Netzwerk ist. Hut ab!", lobte er. "Vorurteile sind Teil unseres Lebens und es ist wichtig, sich für Kleinigkeiten einzusetzen, also setzt euch ein, seid mutig und glaubt an euch."

Bei der Verleihung im Forum der Schule sprach gestern auch Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. Sie bezeichnete Meerbusch als weltoffene und internationale Stadt und lobte die Schüler: "Rassismus hat bei uns keine Chance und ich bin stolz, dass dieses Projekt jungen Leuten entsprungen ist. Für die Arbeit im Netzwerk wünsche ich allen viel Erfolg ", sagte sie.

(RP)
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