Mönchengladbach Karnevals-Schlägerei: Freispruch für Salafisten

Mönchengladbach · Die wüste Schlägerei am Karnevalssonntag 2011 in Eicken wurde am Dienstag, 12. Juni, erneut vor Gericht verhandelt. Zwei Karnevalsfreunde und ein Salafist mussten sich jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung verantworten.

Mönchengladbach: Karnevals-Schlägerei: Freispruch für Salafisten
Foto: Reichartz

Am Nachmittag des 6. März 2011 waren Karnevalsfreunde, die nach dem Veilchendienstagszug auf dem Heimweg waren, und eine Gruppe Salafisten an der Eickener Straße aufeinander getroffen. Nach gegenseitigen Beleidigungen entwickelte sich eine Prügelei. Zwei Karnevalsfreunde und ein Salafist mussten sich jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung verantworten. Für den Salafisten endete der Prozess am Dienstag mit einem Freispruch.

Der 31-Jährige, erkennbar an einem langen dunklen Bart, hatte bestritten, mit einem weißen Stock den Karnevalsfreund (43) angegriffen zu haben. Die Zeugen seien allzu widersprüchlich gewesen, hieß es in der Urteilsbegründung. Gestern hatte sich noch eine Zeugin gemeldet, die damals aus ihrer nahe gelegenen Wohnung den Tatort beobachtet hatte. Die 55-Jährige beschuldigte den Salafisten, damals einen weißen Stock in den Kofferraum eines in der Nähe geparkten Wagens verstaut zu haben. Aber mehr hatte die Zeugin nicht gesehen.

Wegen Sachbeschädigung muss der 43-jährige Karnevalsfreund eine Geldstrafe von 2400 Euro zahlen. "Wir haben Deutschland den Deutschen und Salafisten raus" gerufen, gab der Angeklagte zu. Dann habe Sven Lau, der Ex-Vorsitzende des früheren Vereins "Einladung zum Paradies" mit "Nazis" zurück beleidigt. Wütend lief der 43-Jährige hinter Sven Lau her, wollte ihn angreifen, traf aber nur die Haustür, deren Scheibe dabei zu Bruch ging. Anschließend schlug eine Gruppe Salafisten auf ihn ein. Vom Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung wurde er freigesprochen. Der 29-jährige Karnevalsfreund wollte sich eigentlich von der Schlägerei fernhalten, mischte sich dann doch ein und ließ sich dabei zu der Bedrohung : "Ich werde eure Familie vom Kind bis zum Opa in Brand stecken" hinreißen. Dafür gab es eine Geldstrafe von 1050 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort