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Mönchengladbach Fünf Jahre Brustzentrum

Mönchengladbach · Mit Herz und Verstand gegen Brustkrebs: Das ist das Credo von Chefärztin Prof. Ulrike Nitz. Die Patientinnen werden in der Klinik behandelt, müssen nicht von Praxis zu Praxis laufen. In der Krise werden sie nicht allein gelassen.

 Ute Dallmeier, Birgit Schultze-Gebhardt, Birgit Zerres und Jutta Müller-Porten kümmern sich im Brustzentrum um die Patientinnen.

Ute Dallmeier, Birgit Schultze-Gebhardt, Birgit Zerres und Jutta Müller-Porten kümmern sich im Brustzentrum um die Patientinnen.

Foto: Isabella Raupold

Jede achte bis zehnte Frau erkrankt in Deutschland im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Und – die Tendenz ist steigend. Etwa ein Drittel der Betroffenen sind jünger als 50 Jahre. Die Statistik liest sich bedrohlich. Aber jeder Einzelfall ist viel schockierender, als Zahlen es auszudrücken vermögen. "Die Diagnose Brustkrebs ist ein Riesen-Unfall im Leben der betroffenen Frau. Es ist nicht damit getan, unmittelbar mit den medizinischen Maßnahmen zu beginnen, gerade die Diagnose Krebs erfordert eine ganzheitliche und einfühlsame Betreuung der Patientin", sagt Professor Dr. Ulrike Nitz. "Wir wollen und müssen jeder einzelnen betroffenen Frau dabei helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Wir dürfen sie nicht allein lassen in dieser Krise." Die Chefärztin des Brustzentrums am Bethesda-Krankenhaus hat aber auch gute Nachrichten: "Die Sterblichkeitsrate und die Nebenwirkungen der Therapie sind durch sehr individuelle Behandlungsformen in den letzten Jahren rapide gesunken. Nur noch etwa 30 Prozent der Frauen müssen heute amputiert werden."

Seit annähernd fünf Jahren leitet die Medizinerin das Brustzentrum im Bethesda, das inzwischen zu den größten überhaupt in Deutschland zählt. In dieser Zeit ist die Zahl der Patientinnen, die sich im Brustzentrum behandeln lassen, von 663 im Jahr 2006 auf etwa 1150 in diesem Jahr gestiegen. Ihre Ambition hat Ulrike Nitz bei ihrem Antritt in der Klinik klar definiert: Gegen Brustkrebs – mit Herz und Verstand. "Wir wollen den erkrankten Frauen das totale Chaos ersparen. Sie müssen nicht von einem Fachmediziner zum nächsten laufen. Die Spezialisten kommen hier bei uns zusammen und beraten gemeinsam ihren Fall und planen die individuelle Behandlung."

Unter der Ägide von Ulrike Nitz ist ein hochmodernes Brustzentrum entstanden. Die enge Vernetzung mit der Früherkennungseinheit vor Ort sichert zuverlässig die prompte Behandlung betroffener Frauen, die maßgeschneiderte Strahlentherapie unmittelbar nach der Entnahme des Tumors erspart vielen Patientinnen langwierige externe Bestrahlungen nach der Operation. Der neue Ambulanzbereich wurde mit viel Fingerspitzengefühl, sanften Farben und angenehmer Atmosphäre geschaffen.

Und ganz neu ist der ViP-Raum. "Das ist ursprünglich ein Dreibettzimmer, in dem wir eine Patientin allein unterbringen, die zu den ,very imported patients' zählt", sagt Ulrike Nitz. Das sind Patientinnen, die ganz besonderer Fürsorge bedürfen. "Wir bieten ihnen auch die Möglichkeit, wenn es denn so sein muss, in diesem Raum in Würde zu sterben."

(RP)
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