Mönchengladbach Stelldichein der Spitzenfilmer

Mönchengladbach · Nach der gelungenen Premiere im Vorjahr lädt der Filmklub "Objektiv" wieder zu einer Matinee mit Goldmedaillenfilmen ein. Unter dem Titel "2011: Die Besten" werden am ersten Adventssonntag, 27. November, die Filme im Carl-Orff-Saal gezeigt. Auch die Autoren sind dabei.

Auch in diesem Jahr hat der Filmklub "Objektiv" wieder herausragende Filmemacher nach Mönchengladbach eingeladen: Unter dem Titel "2011: Die Besten" werden fünf ausgewählte Goldmedaillen-Filme im festlichen Rahmen gezeigt, die bereits bei den diesjährigen Deutschen Amateur-Festspielen (DAFF) präsentiert wurden. Eine Expertenjury des Bundesverbands Deutscher Film-Autoren (BDFA) hat sie aus über 60 nominierten Filmen ausgewählt. Bei der Matinee am 27. November werden auch die Autoren selbst über ihre Werke sprechen.

"Weil unser Publikum ja nicht zu den alljährlich in einer anderen Stadt ausgerichteten Deutschen Filmfestspielen reisen kann, haben wir uns gedacht, laden wir die besten Filme und ihre Macher eben nach Mönchengladbach ein", erklärte Prof. Gerhard Comelli, Leiter des Filmklubs Objektiv, den Grundgedanken hinter dem Festival.

"Filmen muss weh tun"

Auf einer Pressekonferenz im Kinoraum von CityVision gewährte Deutschlands erfolgreichster Reisefilmer, Michael Preis, Einblicke in seinen Kurzfilm "Über Leben in Kolkata". Seit 40 Jahren bereist der 68-Jährige alle Kontinente, um dem Besonderen, dem Unverfälschten, dem Echten nachzuspüren. "Seine Filme sind immer ganz nah dran an den Menschen und tauchen tief in die Kultur ein", lobte Comelli seinen langjährigen Weggefährten. Erkennbar wurde genau das auch in seinem jüngsten Filmwerk. Es zeigt: Das Leben im indischen Kolkata, ehemals "Kalkutta" und Hauptstadt des Bundesstaates Westbengalen, bedeutet immer einen Kampf ums Überleben. "Man braucht viel Zeit, Geduld und Reiseerfahrung, um eine solche Reise zu unternehmen", sagte Michael Preis und betonte: "Filmen muss weh tun, sonst wird man keine nachhaltigen Eindrücke vermitteln können."

Gezeigt wird auch der Reportagefilm "Hommage an Hanel". Die beiden Autoren Dr. Bernd Schulze-Willebrand und Jurij Logutenok berichten über das bewegte Leben des knapp 80-jährigen berühmten politischen Karikaturisten Walter Hanel. Pate des Films ist Oberbürgermeister Norbert Bude.

Der Reisefilm "Im Land der letzten Kopfjäger" von Doris von Restorff führt in das unbekannte Nagaland, eine indische Provinz an der Grenze zu Burma. Dort begibt sich die Autorin auf die Spuren früherer Kopfjäger und begegnet traditionellem Stammesleben.

Wunderbare Bilder über die Flüsse Fuhse, Erse und Aue garantiert "Die Flusslandschaft", ein Naturfilm von Harald Erdmann. Mit fast 80 Jahren ist Horst Orlich der älteste Filmemacher des Wettbewerbs. An seinem Erfahrungsschatz können die Zuschauer in seinem experimentellen Werk "Ausbruch" teilhaben. "Ein beeindruckender Film", verheißt Professor Comelli.

(chen)
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