Mönchengladbach Ensemblia mit drei Uraufführungen

Mönchengladbach · Mit 13 Veranstaltungen fällt die Kulturbiennale Ensemblia in diesem Jahr kompakter aus. Doch sorgt die enge Zusammenarbeit der Kulturinstitute trotz Ebbe in der Stadtkasse für ein interessantes Programm. Vom 8. bis 12. Juni werden die Künste wieder Grenzen überschreiten.

Geld steht für die Ensemblia kaum zur Verfügung. Doch mit einer konzertierten Aktion der städtischen Kultureinrichtungen konnte das grenzüberschreitende Festival der Künste, dessen Geburtsstunde 1979 schlug, gerettet werden. "Die Ensemblia wird 2011 kompakter, es gibt einige Veranstaltungen weniger – diese sind dafür größer", fasst Kulturdezernent Dr. Gert Fischer das Leitmotiv der Ensemblia 2011 zusammen.

Neben dem Theater und seinem Orchester, dem Museum Abteiberg und der städtischen Musikschule sind beim 13-teiligen Veranstaltungsreigen vom 8. bis 12. Juni auch das "Waldhaus 12" (Waldhausener Straße 12), die Deutsche Bank (Bismarckplatz), die Kita Villa Kunterbunt und die Citykirche mit von der Partie. Hochpolitisches Musiktheater Eine Vorstellung der Oper "Joseph Süß" von Detlev Glanert wird das Festival am 8.

Juni, 20 Uhr, im TiN eröffnen. Das anspruchsvolle Musikdrama bezeichnet Generalintendant Michael Grosse als "hochpolitisches zeitgenössisches Musiktheater". Anschließend folgt ab 22.30 Uhr im TiN die erste Uraufführung. "Sexte Stravaganze" heißt das Stück des Gladbacher Musikschuldozenten Rüdiger Blömer für Cembalo, Klavier, Violine, Blockflöte, Cello und Sampler. Das Quartett Fontaine, das 2010 den 1.

Preis des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert" gewann, wird das Werk, das Bezug auf den russisch-deutschen Komponisten Alfred Schnittke nimmt, uraufführen. Auftragswerk Die Niederrheinischen Sinfoniker werden am 10. Juni, 20 Uhr, in der Kaiser-Friedrich-Halle ein gegenwartsorientiertes Programm spielen, zu dem auch eine Auftragskomposition, "Recherche sur le fond" von Charlotte Seither, gehört. "Die Partitur ist sehr groß und schwierig", betont Generalmusikdirektor Graham Jackson, "das Werk strotzt vor ungewohnter Töne, darunter Geräuscheffekte.

" Er ergänzt: "Frau Seither weiß ganz genau, wie das genau zu klingen hat." Der Uraufführung vorauf gehen Schlüsselwerke der Moderne: die "Passacaglia" und eine Sinfonie von Anton von Webern; Ligetis "Melodien" sowie "Octandre" von Edgar Varèse. Poetry Slam Das "Waldhaus 12" (Waldhausener Str.) beteiligt sich mit einem Workshop "Poetry Slam" und einer Lesung mit Suleiman Masomi im Foyer der Kaiser-Friedrich-Halle am Programm.

Drei Aktionen aus der Reihe "Musik Marathon" des Cellisten Roland Graeter laufen in der Kita "Villa Kunterbunt" (10. Juni), in der Citykirche (11. Juni, 12 Uhr) und im BIS (12. Juni, 11 Uhr). Konzert an Fußgängerbrücke Ein Großereignis verspricht das Konzert "Passerelle perdue" (die verlorene Fußgängerbrücke, die vormals über die Lüpertzender Straße zur Bleichwiese führte) direkt vor dem Haus der Musikschule zu werden.

Am 9. Juni leitet Christian Malescov diese Uraufführung, bei der Musik auf zwei Außenbühnen, aus allen Fenstern der Straßenfront und aus dem Portal der Musikschule erklingen wird. Rüdiger Blömer hat das Spektakel komponiert. Musik und Bewegung im Museum Eine 24-Stunden-Aktion mit zehn Musikern bietet das Museum Abteiberg am 11./12. Juni. "Vielzuviel" nennt der Künstler Christian Jendreiko (42), sein Werk.

Jendreiko schwebt das Entstehen eines großen Bildes, eines Tableau Vivant, vor, ihn interessiert mehr die Bewegung der Musiker beim Spiel als das akustische Ergebnis.

(RP)
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