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Mönchengladbach Das Weihnachtsfest aus anderen Kulturen kennenlernen

Mönchengladbach · Ein besinnlich geschmückter Raum voller Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und vielen traditionellen, aber auch internationalen Leckereien - das gab es gestern beim ersten interkulturellen Frühstück der Abendrealschule an der Brunnenstraße.

 Im Muslimischen feiert man in dieser Zeit die Yalda-Nacht, wie Hevin Dogan erklärt.

Im Muslimischen feiert man in dieser Zeit die Yalda-Nacht, wie Hevin Dogan erklärt.

Foto: Lauter Dominik

Ziel des Frühstücks samt Programm sei es, die vielen unterschiedlichen Kulturen an einen Tisch zu holen und sich über die verschiedenen Traditionen zur Wintersonnenwende auszutauschen, so die Schulleitung. Aber neben den ganzen Unterschieden in Sachen Herkunft, Erfahrungen und Lebensgeschichte haben sie alle etwas gemeinsam: den Willen, aus der Zukunft das Beste zu machen.

 Der Deutsch-Türke Ihsan Atak mag die kulturelle Vielfalt um sich herum.

Der Deutsch-Türke Ihsan Atak mag die kulturelle Vielfalt um sich herum.

Foto: Lauter Dominik

Die Abendrealschule ist eine "Schule der zweiten Chance", wie Joachim Vosen, Leiter des Weiterbildungskollegs Linker Niederrhein, sie selbst betitelt. Hier bekommen Menschen die Möglichkeit, einen Schulabschluss nachzuholen und zu verbessern. "Zahlreich sind aber auch diejenigen, die hier ihren ersten deutschen Schulabschluss machen", erklärt Vosen weiter. "Globale Krisen merken wir ein gutes halbes Jahr später, denn dann steigen die Anmeldungen der Menschen, die aus jenem Gebiet geflohen sind", ergänzt Erwin Kreischer, Abteilungsleiter der Abendrealschule. Als Beispiel führt er den Fall des Eisernen Vorhangs Anfang der 90er Jahre oder ganz aktuelle Krisen im Nahen Osten an.

Da liegen auch die Wurzeln der Studierenden Hevin Dogan. Sie war, wie ihr Mit-Student Ihsan Atak, gestern mit dabei. Im Muslimischen feiert man in dieser Zeit die Yalda-Nacht, wie Hevin erklärt. Die Yalda-Nacht ist eine altpersische Feier zur Wintersonnenwende. "Ähnlich wie beim Zuckerfest im Sommer geht es auch beim Yalda um die Familie", erklärt die 19-Jährige mit kurdischen Wurzeln. Es sei dem christlichen Weihnachtsfest sehr ähnlich. "Ich finde es gut, dass die Schule so vielen hilft, hier ein Leben aufzubauen." Das habe sie inspiriert, später Sozialarbeiterin zu werden.

Der Deutsch-Türke Ihsan Atak mag die kulturelle Vielfalt um sich herum. "Da ich selber ausländische Wurzeln habe, fühle ich mich natürlich hier wohl", sagt der 24-jährige. "Mensch ist für mich Mensch." Früher habe er nicht so viel Motivation für die Schule gehabt. Das habe sich aber geändert, und nun wolle er im besten Fall das Abitur machen. "Ich will später einfach nur ein normales Leben führen und nichts mit den Problemen auf der Welt mehr zu tun haben", erklärt Atak.

Anlässlich des vorweihnachtlichen Frühstücks hat er einen eigenen Rap-Song verfasst, den er auch gleich vor seinen Mitstudierenden zum Besten gibt. Thematisch geht es in seinem Rap um Flüchtlinge - wie die Situation ist und wie sie eigentlich sein sollte in Deutschland. Mit dem traditionellen Weihnachten habe er allerdings nicht viel zu tun.

(RP)
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