Mönchengladbach Bewerberliste für Nachfolge des Kämmerers liegt vor

Mönchengladbach · In Fraktionssitzungen wurden bereits Listen mit acht Interessenten für den Posten vorgelegt.

So viel Lob wie in jüngster Zeit hat Kämmerer Bernd Kuckels (FDP) in den Jahren seiner Amtszeit selten gehört - auch viel Bedauern ist dabei. Denn die Ratsmehrheit aus CDU und SPD hat sich vor wenigen Wochen entschieden, Kuckels Stelle (die achtjährige Amtszeit läuft im Frühjahr aus) neu auszuschreiben. Hintergrund: Die CDU möchte den Posten selbst besetzen. "Man sollte sich von niemandem verabschieden, wenn man keinen besseren Nachfolger hat", betonte Stefan Wimmers vom Citymanagement, solch ein Schritt wolle gut überlegt sein. Klare Botschaft an die CDU.

Der wurde in der Fraktionssitzung am Montag eine Liste von Bewerbern vorgelegt, die bis zum Ende der Frist am vergangenen Freitag schriftlich ihr Interesse bekundet haben. Es sind acht, ausschließlich Männer. Das ist aber die einzige Gemeinsamkeit. Denn bei den Biografien ist Informationen unserer Zeitung zufolge einiges geboten: App-Entwicklung und Autokaufmann, Immobilienverwaltung und Risikomanagement, Wasserwerke, Justiz und Unternehmenssanierung. Ein Kämmerer ist darunter - allerdings einer knapp über 10.000 Einwohner zählenden Stadt.

Zwei Namen sollen jedoch herausstechen, beide sind im Mönchengladbacher Rathaus gut bekannt: Michael Heck, studierter Verwaltungsfachmann, der im Büro von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners für den Haushaltssanierungsplan und den Stärkungspakt zuständig ist. Der andere ist der Rechnungsprüfer Günther Baldysiak. Die Entscheidung dürfte also noch spannend werden. "Wir wollen innerhalb der nächsten zwei Wochen zwei bis vier der Bewerber zur Vorstellungsrunde einladen", sagt CDU-Fraktionschef Hans Peter Schlegelmilch. Worauf es ihm ankommt? Außer der Expertise als Finanzfachmann sei es "Unabhängigkeit bei gleichzeitig maximaler Kreativität, die Strategie mg+ voranzubringen", so Schlegelmilch.

"Er muss klar die Linie der bisher erfolgreichen Haushaltspolitik weiterfahren", sagt Ulrich Elsen (SPD) mit Blick auf den ersten ausgeglichenen Haushalt seit 18 Jahren, den Kuckels gerade vorgelegt hat. Dem stimmt auch Dieter Breymann (CDU) zu: "Das bietet die einmalige Chance, nachhaltig durchkalkuliert Dinge umzusetzen." Ein guter Kämmerer müsse diese Ziele mitvertreten - und "auch mal nein sagen, wenn wir zur Unvernunft neigen".

(dr)
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