Genuss in Mettmann Türmchen mit neuen Öffnungszeiten

METTMANN · Das Lokal in der Oberstadt neben St. Lambertus ist Kult. Neuerdings allerdings nicht mehr an sieben Tagen in der Woche. Aus Altersgründen treten Heike und Niko Karagiannis kürzer und gönnen sich sonntags eine Pause als Gastgeber.

 Heike und Niko Karagiannis sind Gastgeber aus Leidenschaft. Auch wenn sie jetzt die Öffnungszeiten beim „Türmchen“ verändert haben.

Heike und Niko Karagiannis sind Gastgeber aus Leidenschaft. Auch wenn sie jetzt die Öffnungszeiten beim „Türmchen“ verändert haben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Sie ist eine der ältesten Gaststätten Mettmanns und hat eine besondere Tradition. Das Türmchen auf dem historischen Marktplatz bietet eine vielseitige Speisekarte, die sich gar nicht so leicht fassen lässt. Einerseits gibt sie sich international mit einem starken mediterranen Akzent. Andererseits wird im Türmchen total lokal gekocht. Bislang war das Lokal jeden Tag ab 17 Uhr eine beliebte Anlaufstelle für die Gäste. Das ist nun anders. Das Restaurant, in dem regelmäßig Jung und Alt verkehren und das generationenübergreifend schon immer ein heißer Tipp in der Kreisstadt war, bleibt sonntags geschlossen.

„Wir haben lange überlegt, ob wir den Schritt wagen“, bekennen Heike und Niko Karagiannis. „Zumal wir an diesem Tag einige Stammgäste haben. Doch dann haben wir uns dazu entschlossen, weil wir uns aus Altersgründen mal einen Tag in der Woche gönnen wollten, wo wir einmal nicht auf den Restaurantbetrieb achten müssen und in Ruhe das tun können, was viele andere an einem ruhigen Sonntagnachmittag machen“, sagt Niko Karangigis.

Er ist einer der dienstältesten Wirte im gesamten Kreis Mettmann. Der 63-Jährige verweist darauf, dass er mit einer kurzen Unterbrechung ein und dieselbe Gasstätte, die für viele Mettmanner Kultcharakter besitzt, seit 1982 betreibt. „Es ist halt nur der Sonntagnachmittag beziehungsweise der Sonntagabend, bei dem meine Frau Heike und ich etwas kürzer treten, ansonsten geht es mit Volldampf weiter“, versichert der Kneipier aus Leidenschaft.

Die beiden Wirtsleute fügen hinzu, dass sie voraussichtlich zumindest in den Sommermonaten die Gaststätte mit der großzügigen und von den Besuchern so geschätzten Außenterrasse am Fuße des Kirchturms von St. Lambertus weiter öffnen werden. „Auch bei den verschieden Oberstadtfesten auf dem Marktplatz wie dem Blotschenmarkt, dem Wein- oder Heimatfest wird auch in Zukunft sonntags geöffnet sein“, hält sich das Gastronomenpaar ein Hintertürchen offen.

Sie geben zu, dass es in den vergangenen Monaten aufgrund der Pandemie nicht einfach war, das Restaurant zu führen. „Insgesamt glaube ich aber, dass wir gut durch diese schwierige Zeit gekommen sind, weil wir uns den notwendigen Gegebenheiten flexibel angepasst haben“, erklärt Wirt Niko Karagiannis. Er macht deutlich, dass vor allem die von Bund und Land gewährten Unterstützungshilfen für den Weiterbetrieb der Gaststätte wichtig waren. Diese Finanzhilfen seien pünktlich überwiesen worden, lobt er die zuständigen staatlichen Behörden.

Kaum scheint das eine Problem gelöst, tut sich ein anderes auf, nämlich passende Mitarbeiter zu finden. „Es geht nicht darum Leute zu finden, sondern viel wichtiger ist es gute Leute mit Qualifikation für die Küche oder dem Service zu finden. Was sich da manchmal für Personen bei Stellenanzeigen bei uns melden, ist zum Teil abenteuerlich. Da erzähle ich besser gar nicht aus dem Nähkörbchen.“

Heike und Niko Karagiannis machten aus der Not eine Tugend. „Seit einigen Monaten bin ich alleiniger Koch, während Heike ganz toll den Service betreibt.“ Die beiden sind halt ein absolut eingespieltes Paar. Aber augenzwinkernd bekennt Niko Karagiannis: „Ich bin zwar begeisterter Koch, doch in der Küche fühle ich mich so allein. Da quatsche ich doch viel lieber mit meinen Gästen“, gibt der beliebte Gastgeber freimütig zu.

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