Leichtathletik Haaner Leichtathleten sind im Aufwind

Haan · In 2016 gewann der HTV überraschend und durfte daher jetzt das Finale des Jochen-Appenrodt-Pokals ausrichten. Es war der erste offizielle Wettkampf für Leichtathleten in Haan, entsprechend aufgeregt waren die Veranstalter. Zwar wiederholten die Gastgeber den Pokalsieg nicht, aber das Finale war trotzdem ein Erfolg.

 Eduard Votrubec vom Haaner TV überspringt locker die Hürde vor der Weitsprunggrube.

Eduard Votrubec vom Haaner TV überspringt locker die Hürde vor der Weitsprunggrube.

Foto: Köhlen Stephan

Stimmung wie bei den Olympischen Spielen - das fing schon beim Einlauf an: Anmoderiert durch zwei Stadionsprecher schreiten die Teams im Minutentakt, mit Vereinsbanner und Maskottchen, über den Platz und werden mit frenetischen Beifallsstürmen von den zahlreichen Zuschauern in Empfang genommen. Hoch offiziell tragen zwei Jung-Sportler den Pokal hinein und die Wettbewerbs-Flagge wird gehisst. Vereinsvorsitzender Holger Weiss greift zum Mikrofon, heißt die 15 Teams und die Zuschauer herzlich willkommen. "Wir haben uns sehr intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet", verkündet Weiss. Über 70 Helfer sind an diesem Tag im Einsatz, um einen reibungslosen Verlauf zu gewährleisten. Die Eröffnungszeremonie, auch wenn sie alles beinhaltet, was großen sportlichen Wettkämpfen vorausgeht, wird kurz gehalten, schließlich stehen an diesem Tag die Jung-Sportler im Mittelpunkt, die aufgeregt lossprinten, als Bürgermeisterin Bettina Warnecke das Finale für eröffnet erklärt.

 Jule Thiel vom TSV Bayer Leverkusen demonstriert ihre Fertigkeit beim Stabsprung.

Jule Thiel vom TSV Bayer Leverkusen demonstriert ihre Fertigkeit beim Stabsprung.

Foto: Stephan Köhlen

Rund 400 Menschen befinden sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Sportplatz an der Hochdahler Straße. Die Teams machen sich unter den aufmerksamen Augen ihrer Trainer warm, während ihnen die fürsorglichen Eltern motivierende Worte und Glückwünsche hinterherrufen. Für den HTV treten diesmal elf Sportler an, von denen nur fünf aus dem Gewinnerteam des vergangenen Jahres stammen. Sechs Neuzugänge wurden integriert. Die Motivation bei allen elf ist gigantisch. "Die Kinder sind tierisch aufgeregt", sagt HTV-Trainerin Frauke Nietsche und kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Für das Finale hat sie ihr Team zwar gut vorbereitet, jedoch allen Druck von ihnen genommen. "Ein zweites Mal in Folge müssen wir nicht gewinnen, allein schon wegen der ganzen Organisation", sagt die Trainerin mit Blick auf ihre Vereinskollegen. "Ich habe den Kindern gesagt, sie sollen einfach ganz viel Spaß haben, alles andere ist zweitrangig."

Wie kleine aufgeregte Flummis hüpfen die Haaner Nachwuchsathleten auf der Tartanbahn herum: Vor ihnen liegt die erste Disziplin, Pendelstaffel. Zwei Durchläufe werden sie machen. Aufgewärmt sind sie. Das gegnerische Team aus Essen stellt sich auf. Es werden kurz freundliche Blicke ausgetauscht. Sportlicher Ehrgeiz ist da, aber Fairness, das hatten die Kinder bei der Eröffnung gelobt, steht an oberster Stelle. Als der Startschuss erklingt, laufen die ersten los, mit dem Ring in der Hand, sprinten über kleine Hürden. Von der Seite aus werden sie lautstark angefeuert. Zuerst liegen die Haaner vorne, doch dann fällt bei einer Übergabe der Ring aus der Hand. Sie verlieren kostbare Sekunden, in denen sie von dem gegnerischen Team überholt werden. Zeit, die sie am Ende nicht mehr aufholen können. Die Haaner bleiben wenige Sekunden hinter den Essenern zurück.

Annika ist geknickt, weil ihr der Ring aus der Hand gefallen ist. "Das ärgert mich", sagt die Elfjährige, die bereits im vergangenen Jahr am Wettkampf teilnahm. Die Mannschaft spricht tröstende Worte. "Das kann uns allen passieren, außerdem haben wir trotzdem eine gute Zeit erreicht", sagt Jana (11). Und nur darum geht es, möglichst konstant gute Leistungen bei allen fünf Disziplinen (Pendelstaffel, Schlagwurf, Stabsprung, Stadioncross und Zonenweitsprung). Und bei den Weitsprung-Disziplinen, wissen die Talente, sind sie gut, da können sie noch einiges rausholen.

Vor dem Wettkampf, verraten die Leichtathleten, waren sie sehr aufgeregt. "Das war aber vorbei, als wir auf der Bahn standen und es los ging", berichtet Louisa (11). "Einmal gewinnen reicht, außerdem sind die anderen Teams diesmal sehr stark." Auch wenn die jetzt Elfjährigen im nächsten Jahr nicht mehr mitmachen können, weil sie dann zu alt für den U 12-Wettbewerb sind - Leichtathletik wollen sie weiterhin betreiben, sagt Louisa: "Weil es einfach abwechslungsreich ist und viel Spaß macht."

(sebu)
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