Handball Auf TB Wülfrath wartet Abstiegsendspiel

– MTV Rheinwacht Dinslaken 26:27 (11:16). Die Lage der Wülfrather Oberliga-Handballer wird immer bedrohlicher. Nach der vermeidbaren 26:27-Niederlage gegen Dinslaken steht die Mannschaft von Trainer Jan Kassens mit dem Rücken zur Wand. Auf den Vorletzten wartet am Sonntag beim Drittletzten SG Dülken ein "Abstiegsendspiel" – unabhängig von der offenen Entscheidung, ob der TBW die beiden "am grünen Tisch" gewonnenen Punkte aus dem Derby gegen Mettmann-Sport behalten wird. Die Wülfrather rangieren zwei Zähler hinter den Dülkenern.

Den besseren Start ins Spiel hatten die Dinslakener, die die Abstimmungsprobleme in der TBW-Abwehr nutzten, schnell in Führung gingen und diese bis Mitte der ersten Hälfte auf sechs Tore ausbauten (9:3). Doch nach einer Auszeit von Jan Kassens stabilisierte sich die Deckung der Wülfrather, so dass der Rückstand bis zum Seitenwechsel zumindest nicht größer wurde. Zwar verbesserte sich die Defensivarbeit, doch schlichen sich, so der TBW-Coach, zu viele einfache Fehler im Angriff ein: "Wir haben die Bälle leicht verloren und teilweise einfach ins Aus geworfen. Zum Glück stand die Abwehr ganz gut, so dass wir nur mit einem Fünf-Tore-Rückstand in die Pause gingen."

Nach dem Wiederanpfiff ging den Gästen zunehmend die Puste aus. Die Wülfrather holte zwar Tor um Tor auf, doch der Ausgleich wollte nicht gelingen. Das lag nach Ansicht von Jan Kassens an den eigenen Unzulänglichkeiten, aber auch an den Unparteiischen Atucuranoglou/Kandemir, die die langatmigen MTV-Angriffe nicht unterbanden und nicht einmal auf Zeitspiel entschieden. Richtig sauer war Jan Kassens in der letzten Minute: "Bei 59:25 hielt Magnus Schumacher einen Siebenmeter von Marius Timofte. Ich nahm sofort eine Auszeit und brachte in Unterzahl für den Torhüter den sechsten Feldspieler. Und in den letzten Sekunden entschieden die Schiedsrichter dann auf Zeitspiel gegen uns. In der Kabine wurde mir als Grund mitgeteilt, wir hätten die Zeit herunter spielen wollen. Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen, wir waren im Rückstand, warum sollten wir das machen ?"

Allerdings suchte der TBW-Coach den Grund für die Niederlage aber nicht bei den Unparteiischen: "Wir haben uns selbst geschlagen. Bei weniger technischen Fehlern hätten wir das Spiel locker gewinnen müssen. Nun haben wir in Dülken ein Endspiel."

"Man hatte eigentlich nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren könnten, am Ende war der Sieg doch etwas glücklich", bilanzierte MTV-Obmann Heinz Buteweg. "Aber wir waren in der Schlussphase ständig in Unterzahl." So saß Spielertrainer Marius Timofte in den letzten Minuten gleich zweimal auf der Strafbank und ließ zudem beim 27:25 einen Siebenmeter aus. "Insgesamt ist der Sieg aber verdient", betonte Heinz Buteweg, der besonders Torhüter Marco Salzbrunn lobte. Stammkeeper Andor Schneider stand bekanntlich nicht zur Verfügung.

TB Wülfrath: Geske, Schumacher – B. Schlierkamp (11/5), Ehlhardt, Lepper (2), Vogt, Sommer (2), Hinkelmann (5), Grugel (3), Steffens, Dumschat, Dermund (1), Clausen (2), Brix.

MTV Dinslaken: Salzbrunn, Grah – Alberts (3), Jankowski (2), Brandscheid (4), Loth, Jacobs (2), Janduda, Timofte (10/5), Wagner, Willam (3), Staub (3), Tuda (n.e.).

(RP)
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