Mettmann Ringen um Zukunft der Schule

Mettmann · Im Fachausschuss des Stadtrates streiten Kommunalpolitiker um den richtigen Weg. Die Verwaltung will die Sekundarschule für 2013/14 vorbereiten, die SPD gibt Gas, die CDU bremst.

 Die Anne-Frank-Hauptschule ist ein

Die Anne-Frank-Hauptschule ist ein

Foto: Dietrich Janicki

Die Stadtverwaltung Mettmann will die Einführung einer Sekundarschule zum Schuljahr 2013/14 prüfen. Mit dieser Frage befasste sich der Schulausschuss des Mettmanner Stadtrates in der Sitzung am Donnerstagabend. Allerdings gab der Ausschuss der Verwaltung noch kein grünes Licht, die Gründung einer neuen Schule vorzubereiten. Eine Entscheidung über das weitere Verfahren soll erst auf einer Sondersitzung des Ausschusses am 13. Dezember und anschließend am selben Tag vom Stadtrat getroffen werden.

Den Errichtungsbeschluss für die neue Schule, die ein Auslaufen der Anne-Frank-Hauptschule und der Carl-Fuhlrott-Realschule bedeuten würde, müsste vom Stadtrat spätestens vor der Sommerpause 2012 gefasst werden. Die neue Schule würde in den bestehenden Räumen untergebracht werden, so dass an den Standorten von Haupt- und Realschule vorübergehend drei Schulen nebeneinander arbeiten würden.

Hintergrund der Überlegungen ist, dass die Hauptschule bereits im laufenden Schuljahr nur mit einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung eine neue Eingangsklasse mit 17 Schülern bilden konnte. Die Schülermindestzahl von 18 kam trotz aller Bemühungen von Stadt und Schule nicht zustande. Eine Genehmigung für eine weitere zu kleine Eingangsklasse im Schuljahr 2012/13 ist nach entprechender Einlassung von Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) nur zu erwarten, wenn die Stadt eine Planung über die zukünftige Schullandschaft vorlegt.

Dies bedeutet, so Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür: Würden für das Schuljahr 2012/13 nicht mindestens 18 Schüler an der Hauptschule angemeldet und läge keine Schulentwicklungsplanung zur Lösung des Problems vor, würde die Hauptschule auf Weisung der Bezirksregierung aufgelöst. Die derzeit an der Schule unterrichteten Schüler müssten auf Schulen in Nachbarstädten verteilt werden.

Die Leiterin der Mettmanner Hauptschule, Haike Weltrich, hatte kürzlich öffentlich erklärt, sie rechne nicht mit dem Zustandekommen einer neuen Eingangsklasse. Der schulpolitische Sprecher der CDU im Schulausschuss, Marc Ratajczak, äußerte sich verärgert über diese Aussage der Schulleiterin. Der Sachkundige Bürger und Vertreter der Mettmanner Schulen im Schulausschuss, der Leiter des Konrad-Heresbach-Gymnasiums Rudolf Kirschner, kommentierte die einlassung seiner Kollegin: "Diese Aussage war nicht abgesprochen."

Unsicherheit bei den Eltern

Ratajczak setzte sich für eine Vertagung einer Beschlussfassung ein, da noch zu viele Fragen offen seien. Ebenso sprach sich Hanne Steffin von den Grünen für eine Vertagung der Entscheidung aus. Beide Kommunalpolitiker beriefen sich darauf, dass das Land noch keine Ausführungsbestimmungen zur Gründung einer Sekundarschule vorgelegt habe. Steffin sagte, unter Mettmanner Eltern gebe es viele Fragen und große Unsicherheit. Die Fragen könnten nicht beantwortet werden wegen der fehlenden Unterlagen, Unsicherheiten nicht ausgeräumt werden.

Der Sprecher der SPD, Frank Sicking, forderte dagegen ein sofortiges Bekenntnis des Schulausschusses zur Sekundarschule. Die neue Schule sei in bestehenden Räumen unterzubringen. Es gehe darum, für alle Schüler in Mettmann eine Perspektive zu bieten. "Wir wollen die beste Lösung für Mettmann finden." Alle Schüler sollen in Mettmann einen ihnen entsprechenden Abschluss machen können. Es sei keine andere Lösung denkbar, wenn es in Mettmann keine Hauptschule mehr gibt.

Kommentar

(RP)
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