Erkrath Sekundarschule auf Abruf?

Erkrath · Bis zum Jahr 2017 soll es die neue Schulform in den Erkrather Stadtteilen nicht geben. Falls es dann zu wenig Schüler an der Hauptschule gibt, müssen die Politiker neu entscheiden. Eine Gesamtschule kommt nicht in Frage.

 Karin Malzkorn ist Leiterin der Carl-Fuhlrott-Hauptschule in Hochdahl. Ab 2017 ist möglicherweise die Zweizügikeit der Schule gefährdet.

Karin Malzkorn ist Leiterin der Carl-Fuhlrott-Hauptschule in Hochdahl. Ab 2017 ist möglicherweise die Zweizügikeit der Schule gefährdet.

Foto: DJ

Alle Erkrather Grundschulen können in den nächsten zehn Jahren erhalten bleiben. "Es gibt genug Schüler, um ausreichend neue Klassen zu bilden", sagte Dr. Detlef Garbe. Der Gutachter stellte im Schulausschuss den Schulentwicklungsplan für die kommenden zehn Jahre vor. Anhand von Daten wird eine Prognose über die Auslastung der Schulen gestellt. Doch wo gehen die Erkrather Schüler nach der Grundschule hin?

Die bestehenden fünf Schulen – zwei Gymnasien, zwei Real- und eine Hauptschule – reichen aus, um die Grundschüler aufzunehmen und weiter zu bilden, so Garbe. Obwohl sich das Land NRW auf einen historischen Schulkompromiss geeinigt hat, an den weiterführenden Schulen müssten die Politiker im Prinzip nicht viel ändern. Sekundarschule oder Gesamtschule in Erkrath wären zwar in Erkrath möglich und denkbar, würden aber zu einschneidenden Veränderungen in der Schullandschaft führen. "Eine neue Schulform kann immer nur in einem bereits bestehenden Gebäude etabliert werden", sagte Garbe.

Gymnasien reichen aus

Eine neue Gesamtschule ginge dann folgerichtig entweder auf Kosten des Gymnasiums Hochdahl oder Alt-Erkraths. Hinzu kommt, dass eine Gesamtschule auch dazu führen würde, dass die Haupt- und Realschule geschlossen werden müssten. Auch die Realschule Alt-Erkrath wäre dann im Bestand gefährdet. Doch eine neue Gesamtschule ist in Erkrath offenbar kein Thema. Die CDU sagt ebenso konsequent wie kategorisch Nein zur Gesamtschule. Grüne und SPD könnten sich zwar eine Gesamtschule vorstellen, doch sie wollen erst einmal ausführlich die Bürger einladen und informieren.

Ein klares Nein zur Gesamtschule kommt aber auch aus den Reihen der BmU. "Ich weiß, wovon ich spreche, ich bin selbst Gesamtschullehrer", sagt Christian Ritt von der BmU. Ritt ist wie viele andere der Ansicht, beide Gymnasien in Hochdahl und Erkrath reichen. "Sie werden von den Eltern und Schülern gut angenommen", sagte Ritt im Ausschuss. Eine neue Sekundarschule wird es nach dem Willen des Schulausschusses in Erkrath vorerst auch nicht geben.

Zweizügigkeit gefährdet

Noch besteht keine Notwendigkeit. Allerdings könnte es an der Hochdahler Carl-Fuhlrott-Hauptschule ab dem Jahr 2017 etwas hakelig werden. In sechs Jahren könnten sich nur noch etwas mehr als 30 Schüler anmelden. Damit wäre die Zweizügigkeit bedroht, die laut Schulgesetz für die Hauptschule zwingend vorgeschrieben ist. Jedes Jahr müssen zwei neue 5. Klassen gebildet werden. Genau das hat zum überraschenden Aus für die Albert-Schweitzer-Hauptschule in Alt-Erkrath geführt. Die Schule muss 2013 geschlossen werden. An der Carl-Fuhlrott-Schule könnte es ab 2017 noch einmal mit Ausnahmegenehmigung und kleinen Klassen von nur noch 18 Schülern weiter gehen. "Dann ist aber eine Entscheidung gefragt", sagt Dr. Garbe im Ausschuss. Infrage kommt dann die Sekundarschule. Mit der haben andere Städte in dieser Zeit schon gute und schlechte Erfahrungen gemacht, von denen dann die Erkrather profitieren, so die Politiker im Ausschuss. Klar ist aber auch, dass dann die Realschule in Hochdahl in die neue Sekundarschule übergeht, das heißt formal dichtgemacht werden müsste.

Doch bevor die Politiker entscheiden und Weichen stellen, sollen nun die Bürger informiert werden. In zwei Info-Veranstaltungen in Alt-Erkrath und Hochdahl werden von Experten die Vor- und Nachteile der bestehenden Schulen erklärt. Darüber hinaus gibt es Infos über Gesamt- und Sekundarschule.

(RP)
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