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Kreis Mettmann Der Notarzt kommt jetzt noch schneller

Mettmann · Erstmals nimmt der Kreis ein eigenes Notarzteinsatzfahrzeug in Betrieb. Es ist das sechste in der Region.

 Dr. Gabriele Soxhlet und Robert Neumann (Rettungsassistent) führten das neue Fahrzeug gestern vor.   RP-Foto (groß):  Stephan Köhlen    RP-Foto (klein):  Alexandra Rüttgen

Dr. Gabriele Soxhlet und Robert Neumann (Rettungsassistent) führten das neue Fahrzeug gestern vor. RP-Foto (groß): Stephan Köhlen RP-Foto (klein): Alexandra Rüttgen

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Trotz Abgas-Hickhack: Es ist ein Diesel. Denn dieser Wagen muss pro Jahr rund 100.000 Kilometer Strecke bewältigen: Der Kreis Mettmann hat gestern ein neues Notarzteinsatzfahrzeug in den Dienst gestellt. Seinen Standort hat es in Mettmann, doch es wird künftig in allen zehn kreisangehörigen Städten eingesetzt. Denn: Die bisher vorhandenen fünf Fahrzeuge können den Bedarf längst nicht mehr decken. Das berichtete Arne Köster, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, gestern bei der Präsentation des Mercedes Vito.

Es ist das erste Notarzteinsatzfahrzeug, das der Kreis in eigener Regie betreibt. Bislang wurden sie ausschließlich über die Feuerwehren der Städte gestellt. Diese Regelung zeigt, wie dringend das Fahrzeug gebraucht wird, betonte Köster. Denn die Einsätze von Notärzten und Rettungsteams sind im vergangenen Jahr um 13 Prozent gestiegen. In 1635 Fällen mussten im Kreis Mettmann daher Notarzteinsatzfahrzeuge aus anderen Städten wie Düsseldorf, Wuppertal oder Solingen hinzugezogen werden, weil die bislang im Kreis vorhandenen fünf Wagen anderweitig gebunden waren.

Diese hohe Zahl an Unterstützungsleistungen durch die Nachbarstädte kann nun deutlich gesenkt werden, zeigten sich die Verantwortlichen gestern zuversichtlich – und das neue Fahrzeug gewährleistet zudem, dass der Notarzt deutlich schneller vor Ort sein kann, als dies die Einsatzteams aus Düsseldorf oder Wuppertal bislang vermochten. Die Notärzte stellt das Evangelische Krankenhaus Mettmann (EVK). „Wir können so kürzere Hilfsfristen garantieren“, sagt Kreisbrandmeister Torsten Schams. Das ist dringend notwendig, schreibt doch der Rettungsdienstbedarfsplan vor, dass Erste Hilfe beim Patienten innerhalb von acht Minuten eintreffen soll. Tatsächlich aber war dies bislang nur in 66,5 Prozent der Fälle so. Mitunter brauchten der Notarzt und sein Team sogar bis zu 13 Minuten, wie zum Beispiel in Ratingen-Lintorf oder in Wülfrath gemessen. Genau deshalb ist das neue Fahrzeug auch in Mettmann stationiert – zentral, um von hier aus möglichst schnell im äußersten Zipfel des Kreises zu sein. Der Standort am Dienstgebäude des Kreises Mettmann in der Straße „Auf dem Hüls“ ist aber nur eine Übergangslösung. Denn auf Dauer soll das Fahrzeug seine Heimat in der neuen Kreisleitstelle haben, die der Kreis Mettmann in diesem und im kommenden Jahr bauen will. Am 23. Mai, so berichtet es Michael Beitelsmann, Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz, wird die Grundsteinlegung sein – wegen vorbereitender Arbeiten, die sich in die Länge zogen, einige Monate später als ursprünglich geplant. In Betrieb gehen soll die neue Kreisleitstelle indes immer noch wie geplant im März 2021.

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