Geschichte der Gemeinde Heilige Familie Als Katholiken größere Kirche brauchten

Mettmann · Die Geschichte der katholischen Gemeinde „Heilige Familie“ ist eng mit dem Anwachsen des Stadtteils Metzkausen verbunden. Es fehlte Platz.

 Die Kinder des „African Children‘s Choir“ sangen und tanzten vor einigen Jahren in der Kirche Heilige Familie.  Die Kirche hatte einen Vorgängerbau.

Die Kinder des „African Children‘s Choir“ sangen und tanzten vor einigen Jahren in der Kirche Heilige Familie.  Die Kirche hatte einen Vorgängerbau.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Der Höhepunkt des Kirchenlebens im vergangenen Jahr war die Eröffnung des Ökumenischen Zentrums am 1. Adventssonntag in der Kirche Heilige Familie in Metzkausen. „Gut zwei Jahre lang war an diesem Projekt mit einem sehr differenzierten Vertragswerk gearbeitet worden. Landeskirche und Erzbistum haben diese Bemühungen ausdrücklich gewürdigt“, schreibt Pfarrer Herbert Ullmann in seinem Jahresrückblick. Für die evangelische Gemeinde in Metzkausen beginne jetzt nach der Entwidmung des Gotteshauses „Am Hügel“ eine Zeit der Neuorientierung und des Eingewöhnens. Ab sofort finden auch die evangelischen Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen in den jetzt gemeinsamen Räumen statt. Dies erfordert gute Organisation, klare Absprachen und vertrauensvolle Kommunikation, sagt Ullmann.

Es lohnt ein Blick in die Geschichte der Kirche und der Gemeinde Heilige Familie. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Vertriebene und Flüchtlinge eine neue Heimat in Metzkausen. Bis 1950 war die Zahl der Einwohner auf 1460 angewachsen, davon 350 katholische Christen. Wollten sie an einem Gottesdienst teilnehmen, mussten sie die Messen in der Pfarrkirche St. Lambertus besuchen. Pfarrer Gehlen entschloss sich, ihnen eine Heilige Messe im Klassenraum der im Ortsteil Hassel gelegenen katholischem Grundschule anzubieten. An der ersten Heiligen Messe, die am 5. Oktober 1947 dort gefeiert wurde, nahmen 90 Gläubige teil. Diese Zahl steigerte sich laut Chronik der Gemeinde auf 150 Gottesdienstbesucher in den nächsten Wochen.

Nach langwierigen Bemühungen gelang es der Kirchengemeinde St. Lambertus am 30. September 1953 den Kaufvertrag über ein rund 9000 Quadratmeter großes Gelände in Metzkausen abzuschließen, das sich für den Bau einer Kirche nebst Pfarrerwohnung, eines Jugendheims, eines Kindergartens und zugleich acht Familieneigenheimen eignete.

Die feierliche Grundsteinlegung für die Kirche wurde am 24. Juli 1955 unter großer Beteiligung der Gemeinde vollzogen. Bereits am 18. Dezember 1955 konnte die Kirche „Zur Heiligen Familie“ von Dechant Lefkens aus Düssel unter Assistenz des früheren Lambertuspfarrers Joseph Gehlen und des neuen Pfarrers von St. Lambertus, Karl Weiß, eingeweiht werden.

Die rege Bautätigkeit in Metzkausen hatte zur Folge, dass am 1. Januar 1970 Metzkausen 6260 Einwohner aufwies, unter ihnen 2312 Katholiken. Beide Zahlen hatten sich gegenüber 1962 verdreifacht. Die Kirche am Gartenkampsweg mit 128 Sitzplätzen war zu klein geworden. Dies veranlasste den Kirchenvorstand, den Bau einer größeren Kirche nebst Pfarrheim und Pfarrhaus ins Auge zu fassen. Nach der Zustimmung des erzbischöflichen Generalvikariates in Köln konnte mit den Vorplanungen begonnen werden. Zur Förderung des Bauvorhabens wurde in Metzkausen am 23. Mai 1974 der Kirchbauverein „Heilige Familie“ gegründet.

1977 kam es zur Gründung der beiden selbstständigen Kirchengemeinden St. Thomas Morus und Heilige Familie. Das Generalvikariat genehmigte schließlich im Jahr 1977 den Bau einer neuen Kirche. Es folgten am 5. Juni 1977 der erste Spatenstich und am 29. Januar 1978 durch Weihbischof Dr. Hubert Luthe die Grundsteinlegung. Am 15. Dezember 1978 wurde die heutige Kirche geweiht. Infolge des Priestermangels im Erzbistum, so die Chronik, ernannte der Erzbischof am 11. Februar 1981 Pfarrer Theo Buter von St. Thomas Morus zugleich zum Pfarrer an Heilige Familie. In den nächsten Jahren (1982) wurde die Orgel eingesegnet, 1987 der Taufbrunnen und 1995 die Glocken.

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