Kreis Mettmann Frauen, die das Landleben lieben

Kreis Mettmann · Beim Kreislandfrauentag wurden aber auch Sorgen und Nöte besprochen.

Der Kreisverband Rhein-Ruhr-Wupper des Rheinländischen Landfrauenverbandes besteht bereits seit 70 Jahren. Viele der derzeit 500 Mitglieder sind zum Kreislandfrauentag 2018 nach Haan gekommen - eine Gruppe fröhlicher und starker Frauen, die einen arbeitsintensiven Alltag bewältigen. Sie stellen sich auch den Herausforderungen, die ein Leben auf dem Land so mit sich bringt. "Pflege ist ein Thema", erzählt die Vorsitzende Jutta Kuhles. "In den städtischen Randgebieten kann es passieren, dass man keinen Pflegedienst bekommt." Das liegt daran, dass die Pflegekräfte die langen Zeiten im Stau nicht bezahlt bekommen. Der Ärzte-Notstand macht den Landfrauen ebenfalls Sorgen.

Was viele wissen nicht: Der Landfrauenverband besteht nicht nur aus Landwirtinnen. "Auch die Apothekerin oder die Supermarkt-Kassiererin, die sich auf dem Land wohlfühlt, gehört dazu", erklärt die Haanerin. Dazu gehören konstruktive Diskussionen genauso wie Fortbildungen. "Wir agieren wie so eine kleine Volkshochschule", sagt Jutta Kuhles. Auch Kassiererin Marlene Rosendahl findet die Fortbildungen hilfreich. "Vor allem im Bereich Buchführung und Büroarbeit", sagt sie. "Es ist schwieriger geworden", meint die Landwirtin aus Gruiten. Auch die Landwirtschaft sei im Wandel und Digitalisierung ist ein Thema, erzählt Jutta Kuhles: "Wie kann man sie nutzen, um wirtschaftlicher zu arbeiten?" Und Arbeit gebe es genug auf einem Hof. "Mein Tag beginnt um 6 Uhr", erzählt Rosendahl. "Zuerst kümmere ich mich um den Haushalt, dann gehe ich Kälber füttern und leite die Auszubildende an." Nach dem Mittagessen ist Gartenarbeit dran oder die Vorbereitung für den Hofladen." Abends steht sie dann im Laden oder füttert Kälber oder melkt Kühe. Bei Regen wird Büroarbeit erledigt. "Es ist sehr fordernd", sagt Marlene Rosendahl: "Aber kein Tag ist wie der andere. Das ist das Schöne."

(RP)
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