Autorenlesung in Mettmann Hermann Schulz und das Krokodil

Mettmann · Seine Erinnerungen an Kindheit und Jugend, Liebe und Abenteuer lässt Autor Hermann Schulz in seine Geschichten einfließen. Mit „Therese – Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte“ ist er nun auf Einladung der Caritas in Mettmann zu Gast.

Kommt aus Wuppertal, um Mittwoch, 26. Oktober, in Mettmann zu lesen: Schriftsteller Hermann Schulz.

Kommt aus Wuppertal, um Mittwoch, 26. Oktober, in Mettmann zu lesen: Schriftsteller Hermann Schulz.

Foto: H. Schulz

Bauernjunge, Grubenarbeiter, Weltenbummler, Buchverleger – der Wuppertaler Autor Hermann Schulz hat in seinem Leben viel erlebt, was Stoff für Literatur ist. Geboren 1938 in einer Mission in Nkalinzi (Tansania), dem früheren Deutsch-Ostafrika, fand er sich mit drei Monaten auf einem Schiff im Mittelmeer wieder, schon dieses Ereignis ist für andere filmreif, für den inzwischen 84-Jährigen Grundlage zur Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus.

Als bemerkenswertes Frauenporträt thematisierte er in „Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte“ chronologisch das Leben einer 1900 geborenen Frau namens Therese, die ihn 1977 in einem Supermarkt in Togo mit akzentfreiem Deutsch ansprach und skizziert damit in seiner Geschichte noch die politischen Veränderungen im nationalsozialistischen Deutschland. Auf Einladung der Caritas gastiert Hermann Schulz Mittwoch, 26. Oktober, 19 Uhr, im Haus der Begegnung am Vogelskamp 120, um aus diesem spannend erzählten Buch zu lesen.

Im Rahmen der Kampagne „vielfalt. viel wert.“ im Fachdienst für Integration und Migration beschäftigt sich der Caritasverband in der dreiteiligen Veranstaltungsreihe „Der Missionar im, Kochtopf – Deutscher Kolonialismus und die Wurzeln des heutigen Rassismus“ mit dem Thema. Den Auftakt machte im April ein Online-Vortrag. Seit Jahren befasst sich der Caritasverbands mit dem Thema Rassismus, klärt auf und versucht, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzuwirken.

Als Maßgeblich für den heutigen Rassismus gilt der deutsche Kolonialismus, der erst in der jüngsten Vergangenheit Beachtung in der öffentlichen Wahrnehmung deutscher Geschichte findet. Etabliert ist das Bild der ausbeuterischen Vorgehensweise bekannter Kolonialmächte wie die Niederlande, Belgien oder Großbritannien. Und auch die Deutschen wollten, beflügelt von wirtschaftlichen Interessen, ihren „Platz an der Sonne“ und taten sich in den kolonialisierten Weltregionen durch besonders menschenverachtende und drakonische Handlungsweisen hervor.

Journalistin Annette Hager führt durch den Abend und moderiert sowohl die Diskussion als auch Gespräche mit dem Autor. Die Teilnahme ist kostenfrei; um Anmeldung per E-Mail an fim@caritas-mettmann.de wird gebeten.

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