Wallfahrt nach Kevelaer Caritas ist das Plus-Zeichen

Kevelaer · 650 Mitarbeiter des Verbandes aus ganz Nordrhein-Westfalen waren nach Kevelaer zur Wallfahrt gekommen. Weihbischof Dieter Geelings feierte den Gottesdienst in der Basilika.

 Der Weihbischof Dieter Geerlings hielt die Predigt und begrüßte die 650 Caritas-Mitarbeiter in der Basilika.

Der Weihbischof Dieter Geerlings hielt die Predigt und begrüßte die 650 Caritas-Mitarbeiter in der Basilika.

Foto: Bischöfliche Pressestelle

Es geht um Trost spenden und Trost empfangen, nicht nur im Glauben und in der Kirche, sondern eben auch im alltäglichen Tun der vielen ehren- und hauptamtlichen Caritasmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Die waren aus 13 nordrhein-westfälischen Caritasverbänden nach Kevelaer gepilgert.

Mehr als 650 Mitarbeiter füllten die Marienbasilika in Kevelaer. Der ganze Tag galt diesmal ihrem Wohl. Sie hatten keine Beratungs-, Pflege oder Begleitungspflichten von Menschen in Not – sie mussten eben mal keinen Trost spenden. Oder wie es Pfarrer und Wallfahrtsrektor Gregor Kauling zu Beginn der Messe mit dem emeritierten Weihbischof Dieter Geerlings formulierte: „Trost kann nur spenden, wer ihn auch empfangen kann. Heute seid ihr mal dran!“ Kauling beschrieb die Caritasverbände und -mitarbeitenden in einem Satz: „Caritas ist das Plus-Zeichen vor der Klammer des Lebens.“

 Die Basilika war bei der Caitaswallfahrt voll besetzt.

Die Basilika war bei der Caitaswallfahrt voll besetzt.

Foto: Bischöfliche Pressestelle

Auf ausgesprochen breite Zustimmung traf Geerlings‘ Predigt. Er sah viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Weg, den die Caritas in ihrer Hilfe für Mitmenschen gehen muss, und dem doch gerade heute oft sehr beschwerlichen Weg zum Glauben. Dabei sei die Caritas ganz nah dran am Lebensprogramm von Jesus.

Applaus bekam er für seine letzten Sätze, die sich mit der heutigen Glaubenskrise, den Krisen in der Welt und in der Kirche auseinandersetzten. „Das Bitterste auf dem Weg zu Gott ist die Tatsache, dass der Weg wieder abbrechen kann. Dann wird es dunkel, und vielleicht ist das die Phase, wo der Glaube unter Schmerzen eingeübt wird. Wenn es nicht mehr gelingt, unsere Glaubensaussagen als frohe Botschaft zu verkünden, dann ist es an der Zeit, diese Aussagen zu überprüfen.“ Ob kirchliche Sexualmoral, Frauen im Priesteramt oder Zölibat – man dürfe keine Angst vor Veränderungen haben. „Die Kriterien der Vergangenheit alleine reichen nicht mehr aus, um auch die Zukunft zu meistern und zu bewältigen.“

Nach dem Mittagessen im Forum Pax Christi tauschten sich die Pilger weiter aus und erkundeten Kevelaer. Bereits im Vorfeld hatten einige Teilnehmer ihre Vorfreude auf den Caritastag in Kevelaer kundgetan, so Adelheid Jacobs-Sturm, Seelsorge und christliche Unternehmenskultur Krefelder Caritasheime gGmbH, Hansahaus: „Pilgern, das ist für mich Aufbruch aus dem Gewohnten, eine Unterbrechung des Alltäglichen, eine Chance, Neues wahrzunehmen. Es bedeutet, mit gleichgesinnten Menschen unterwegs zu sein hin zu einem gemeinsamen Ziel, das heute ‚Begegnung mit Maria in Kevelaer‘ heißt. Auf diesem Weg können wir einander (neu) kennenlernen. Wir erzählen, und wir hören zu, wir fragen um Rat, und wir erfahren Unterstützung, wir teilen Proviant und Lebenserfahrung, wir erleben Gemeinschaft untereinander und mit Gott. Und diese Erfahrung kann uns im Alltag weitertragen.“

Stephan von Salm-Hoogstraeten, Vorstand Caritasverband Geldern-Kevelaer, freute sich einfach, dass die Wallfahrt wieder stattfinden konnte. „Hier kann man erleben, wie bunt und vielfältig unsere Caritas in NRW ist. Wenn so viele Haupt- und Ehrenamtliche in Begegnung und Gebet zusammenkommen, wird deutlich, dass wir eine starke Gemeinschaft sind. Das tut in diesen Zeiten besonders gut. Ich hoffe, dass alle Teilnehmer an diesem Tag ein wenig Kraft für ihre doch herausfordernde Arbeit in der Caritas schöpfen können.“

Für Andrea Camp, Caritasverband Geldern-Kevelaer (Pflegekraft im Marien-Haus Straelen) war es die erste Wallfahrt. „Ich bin gespannt was auf mich zukommt. Ich bin besonders gespannt auf das Gemeinschaftsgefühl, welches ich mir von der Wallfahrt erhoffe.“ Da wurden sie und die anderen wohl nicht enttäuscht.

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