Kreis Mettmann 40 bis 50 Dieselautos droht Stilllegung

Kreis Mettmann · 18 Monate hatten Fahrer mit „Schummel-Diesel“ Zeit, ein Software-Update zu machen. Doch einige haben diese Frist verstreichen lassen. 107.147 Dieselfahrzeuge sind auf Halter im Kreis Mettmann zugelassen.

 Abgase strömen aus dem Auspuff eines Autos. Schummel-Diesel sollten schnell nachgerüstet werden.  Foto:

Abgase strömen aus dem Auspuff eines Autos. Schummel-Diesel sollten schnell nachgerüstet werden. Foto:

Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Drei Jahre sind vergangen, seit der Dieselskandal im September 2015 bekannt wurde. Nun bekommen auch Dieselfahrer im Kreis Mettmann die Folgen zu spüren. 40 bis 50 Dieselfahrzeugen mit Schummel-Software droht die Stilllegung, wenn ihre Halter nicht umgehend ein Update durchführen lassen.

Das Kraftfahrtbundesamt in Flensburg hatte im Oktober 2017 den verbindlichen Rückruf aller betroffenen Dieselmodelle (rund 2,4 Millionen Autos) des Volkswagenkonzerns und seiner Marken angeordnet. In der Pressemitteilung heißt es, VW müsse die Fahrzeuge in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzen. Dazu gehöre, dass den Kunden keine Nachteile entstehen dürften. Laut Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gelte grundsätzlich eine Zusicherung von VW: Bei Kraftstoffverbrauch, CO2-Emissionen oder Motorleistung solle nach der Umrüstung keine Verschlechterungen stattfinden und alle typgenehmigungsrelevanten Fahrzeugwerte sollen unverändert Bestand haben.

Nach Freigabe der Updates durch das Kraftfahrtbundesamt ist der Hersteller dazu aufgefordert, die betroffenen Fahrzeuge zurückzurufen und entsprechend umzurüsten. Die betroffenen Halter wurden dazu innerhalb von 18 Monaten mehrfach angeschrieben. Diese Übergangsfrist, in der sie sich einem Software-Update hätten unterziehen müssen, ist bereits seit Anfang des Jahres für die „Schummel-Diesel“ verstrichen. Betroffen sind nicht nur Fahrzeuge von Volkswagen – auch Audi, Seat und Skoda sind betroffen. Bundesweit hat es schon einige Stilllegungen gegeben. Im Kreis fahren 107.147 Dieselfahrzeuge, teilt die Sprecherin der Kreisverwaltung, Daniela Hitzemann, mit.

In der letzten Zeit tue sich etwas bei den Nachrüstungsmuffeln. Vor kurzem waren es noch etwa 80 Diesel, die nicht nachgerüstet worden sind. „Jetzt sind es nur noch 40 bis 50. Es kommen allerdings auch immer wieder noch Nachmeldungen vom Kraftfahrtbundesamt“, berichtet Hitzemann „Eine Stilllegung ist wirklich die letzte Instanz“, sagt sie. „Zunächst werden Warnungen an die Fahrzeughalter verschickt. Die meisten melden sich daraufhin umgehend zurück.“ Es sei bisher noch nicht zu Problemen oder Stilllegungen gekommen.

Was der Dieselskandal für wirtschaftliche Konsequenzen insgesamt hat, zeigt eine Statistik des Kraftfahrtbundesamtes. Im Jahr 2015 sind erstmals mehr Dieselfahrzeuge als Benziner neu zugelassen worden. Seitdem ist ein stetiger Rückgang zu verzeichnen.

Ende 2017 ist nur noch ein Drittel aller neu zugelassenen Fahrzeuge mit einem Dieselmotor ausgestattet. Allerdings profitieren die Benziner und nicht etwa die Gas-, Elektro-, oder Hybrid-Autos von diesem Trend.

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