"Die Übergänge sind signalgesteuert", beruhigt ein Pressesprecher der Deutschen Bahn AG. Züge würden automatisch abgebremst, wenn die Schranken an einem Übergang offen seien. "Da kann selbst der Lokführer nicht eingreifen", sagt er. Erst wenn die Schranken geschlossen seien, gebe es grünes Licht und die Bahn könne weiterfahren.

Für Bastian, der die achte Klasse besucht, war dies eine neue und beängstigende Erfahrung. "Sonst sind die Schranken immer unten, wenn ein Zug kommt", sagt er. Auch für RP-Fotograf Ulli Dackweiler, der eine gute Stunde zuvor — gegen 11.30 Uhr — den Bahnübergang überquert hatte, war die Situation neu. Während er über die Schienen fuhr, kam ebenfalls gerade ein Zuge geräuschvoll zum Stehen — kurz vor dem Übergang.

Grund für die ungewöhnliche Bahnfrequenz am Osterather Übergang war laut Pressestelle ein Sonderzug. Außerdem gebe es Probleme auf der Strecke Aachen-Düren. "Züge, die zurzeit in Osterath warten müssen, kommen aus einer Umleitung. Weil die hiesige Strecke jedoch noch besetzt ist, müssen sie auf Freigabe warten." Der Bahnsprecher ging gestern davon aus, dass die Probleme auf der Aachener Strecke kurzfristig behoben werden. Bahngleise stellen immer ein Risiko dar, sagt auch die Bahn. Erst im vergangene November war ein 20-jähriger Osterather an den Bahnschienen nahe dem Übergang Görgesheide auf tragische Weise zu Tode gekommen. Frage des Tages