Meerbusch Hallenbad: Wie es jetzt weiter geht

Meerbusch · Mit dem Beschluss, einen Planungswettbewerb für die Sanierung des Hallenbads auszuschreiben, ist der erste Schritt getan. Doch das heißt noch nicht, dass das Hallenbad auch tatsächlich saniert wird

Sanierung ja, aber wenn es zu teuer wird, dann doch lieber neu bauen. Die Meerbuscher Politiker wollen sich bei der Sanierung des Büdericher Hallenbads zahlreiche Ausgangs-Türen aufhalten. Obwohl ihnen eigentlich klar sein müsste, dass die exakten Kosten einer Sanierung kaum jemand im Voraus beziffern kann. Bei Sechs-Millionen-Euro scheint die magische Grenze zu liegen. Wird es wesentlich teurer, wird es nichts mit der Sanierung. Ob ein Neubau aber günstiger wird? Was wird nun in den kommenden Wochen passieren:

Dezember 2013: Der neu gebildete Sonderausschuss "Sanierung Hallenbad" wird das erste Mal tagen. Der Ausschuss ist nötig, weil sonst Planungs- und Bauausschuss gemeinsam tagen müssten und es immer schwierig ist, für gemeinsame Sitzungen Termine zu finden.

Januar 2014: Der Planungswettbewerb wird vorbereitet, das Gebäude zuvor digital vermessen. Die Sanierung erfordere "erhebliches planerisches Fachwissen", "technische Kompetenzen und Erfahrungen speziell mit dieser Bauaufgabe", heißt es vonseiten der Stadt. Dieses Wissen sei im Servicebereich Immobilien in der erforderlichen Tiefe nicht vorhanden, so dass die Planung und Baubegleitung zwingend an externe Planungsbüros vergeben werden muss.

Wichtig: Die Stadt hat so im Planungs- und Bauablauf jederzeit Eingriffs- und Korrekturmöglichkeiten. Die Kosten für den Wettbewerb (Preisgelder, Wettbewerbsbetreuung, Kostenkalkulation, Preisrichterhonorare) werden rund 150 000 Euro betragen. Sollte sich die Politik später nicht zu einem Neubau entschließen, wäre dieses Geld verloren.

Juli 2014: Das Preisgericht tagt und wird aus den Entwürfen der Bewerber auswählen. Dabei wird es vor allem darauf ankommen, wie die Vorgaben — über die der Sonderausschuss sicherlich noch eifrig debattieren wird — erfüllt werden. Gewünscht ist in jedem Fall: ein Schwimmbecken mit fünf Bahnen a 25 Metern. Ein Ein-Meter sowie ein Drei-Meter-Sprungturm.

Ein Lehrschwimmbecken wie bereits vorhanden in der Größe 12,50 x 8,90 Meter. Darüber hinaus soll ein neuer Fitness-Bereich in die physikalische Therapie integriert werden. Sobald der Wettbewerb abgeschlossen ist, wissen die Politiker, wie teuer das Bad wird. Sollten die Kosten die geplanten knapp sechs Millionen Euro übersteigen, wäre ein Ausstieg nun noch theoretisch möglich.

Oktober 2014: Das Planungsbüro hat jetzt noch Zeit, eventuelle Änderungswünsche von Politikern und Bürgern einzuarbeiten.

Dezember 2014 - Juli 2015: Die Verwaltung hat nun bis Juli 2015 Zeit, den Bauantrag zu überprüfen und zu genehmigen. Fertig sein muss auch die Ausführungsplanung. Die Sanierung muss ausgeschrieben werden.

Oktober 2015: Die Bauaufträge werden erteilt. Im entkernten Gebäude starten die Arbeiten. Das Bad ist geschlossen, der Schwimmunterricht muss umorganisiert werden. Der Bedarf an Schwimmzeiten der Meerbuscher Grundschulen wird voraussichtlich abgedeckt werden können. Inwieweit auch der Schwimmunterricht der weiterführenden Schulen fortgeführt werden kann, ist noch fraglich. Schwimmzeiten zur Verfügung stellen können die Bäder in Neuss und Düsseldorf; in Düsseldorf wird noch im Jahr 2013 mit dem Bau einer Schwimmhalle mit einem 50m Becken neben dem bestehenden Rheinbad (25-m-Becken) begonnen, das gegen Ende 2014 fertiggestellt sein wird.

Dezember 2016: Nach einer rund 14-monatigen Bauphase soll das renovierte Hallenbad am zweiten Weihnachtstag an die Bevölkerung übergeben werden.

(RP)
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