Meerbusch Hallenbad: Verwaltung schlägt Osterath als Standort vor

Meerbusch · Der Neubau eines voll ausgestatteten Bades wäre dort rund 700 000 Euro teurer als eine Sanierung des Büdericher Bades

Meerbusch: Hallenbad: Verwaltung schlägt Osterath als Standort vor
Foto: Stadt Meerbusch/Röse

Planungsdezernent Just Gerard bringt in der Hallenbadfrage überraschend den Schützenplatz in Osterath als neuen Standort ins Spiel. Dort sei der Neubau eines voll ausgestatteten Hallenbades mit Sprungbereich unterm Strich für 6,3 Millionen Euro möglich. Zum Vergleich: Eine Sanierung des in den 60er Jahren erbauten Büdericher Hallenbades würde knapp 5,6 Millionen Euro kosten.

Nächste Woche, am 16. Mai, wollen die Politiker in einer gemeinsamen Sitzung von Sport- und Hauptausschuss die endgültige Entscheidung treffen, ob das bestehende Hallenbad in Büderich saniert wird oder ein Neubau in Auftrag gegeben werden soll. Die Politiker baten die Verwaltung vorab um eine Gegenüberstellung der Kosten — und um einen Alternativvorschlag zur Sanierung.

Sieben Kostenschätzungen legt Planungsdezernent Gérard nun vor: fünf für den bisherigen Standort in Büderich, zwei für den Standort Osterath, keine für den von den Grünen ins Auge gefassten Standort auf einem Privatgelände nahe des Park-and-Ride-Parkplatzes "Haus Meer". "Diese Fläche ist aus Sicht der Verwaltung ungeeignet, da die Grundstückskosten unbekannt sind und ein erheblicher zeitlicher Vorlauf für den Grunderwerb und für die Schaffung von Baurecht erforderlich ist", erklärt Gérard.

Neben der Sanierung des bestehenden Bades wurden zudem die Varianten "Bau eines Sparbads" und "Bau eines normalen Bades" kalkuliert. Und für den Standort Büderich gibt's zwei verschiedene Versionen — eine mit einem Teilverkauf des Geländes, eine ohne.

Die teuerste der sieben Varianten wäre der Neubau eines normalen Bades in Büderich. Entscheiden sich die Politiker für diese gut 9,6 Millionen Euro teure Lösung, würde das neue Bad neben dem bestehenden gebaut; dort, wo sich heute der Parkplatz befindet. Nach Fertigstellung des neuen Bades würde das alte abgerissen, der Bereich zu einer Grünfläche umgestaltet. Günstiger würde es, wenn der Bereich des bestehenden Bades — rund 5600 Quadratmeter — verkauft und für Wohnbebauung genutzt würde. Gérard schätzt die zu erzielenden Einnahmen auf knapp 1,9 Millionen Euro.

Würde das neue Bad hingegen in Osterath entstehen, könnte das gesamte Schwimmbadareal von rund 8000 Quadratmetern verkauft werden. Einnahmen für die Stadt: rund 2,8 Millionen Euro. Der Standort am Dr.-Hans-Lampenscherf- Platz) sei "besonders geeignet", so Gérard. Er nennt drei Gründe: "Die Erschließung ist durch den bereits beschlossenen Ausbau des Wienenweges im Rahmen der Ostara- Planung gesichert." Zweitens sei die ÖPNV-Anbindung gut, Und drittens: "In unmittelbarer Nähe wird das zentrale Blockheizkraftwerk des Ostara-Geländes errichtet, so dass das neue Bad dort über eine Fernwärmeleitung angeschlossen werden kann", so Gérard. Das würde gut 350 000 Euro einsparen, weil auf eine Heizzentrale verzichtet werden könnte. Der Betrieb eines Neubaus würde 67 000 Euro Betriebskosten pro Jahr einsparen, bei einem sanierten Bad liegt der Kostenvorteil bei rund 50 000 Euro. Nach 42 Jahren hätten sich die Mehrausgaben von rund 700 000 Euro bezahlt gemacht.

(RP)
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