Ärger in Ilverich Anwohner klagen über Verkehr

Ilverich · Über den Meerschweg in Ilverich fahren zahlreiche Landmaschinen zu ihren Feldern. Die Situation sei extrem gefährlich, sagen die Anlieger. Sie fordern, dass die Fahrzeuge langsamer fahren. Im Bauausschuss wollen sie ihr Anliegen vortragen.

 Die Anwohner am Elsternweg in Ilverich wollen den zunehmenden Landwirtschaftsverkehr nicht mehr hinnehmen.

Die Anwohner am Elsternweg in Ilverich wollen den zunehmenden Landwirtschaftsverkehr nicht mehr hinnehmen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Was im Moment hier abläuft, ist nicht zu tolerieren“, sagt Ernst Waaser, der in Ilverich am Elsternweg wohnt. Er meint damit den landwirtschaftlichen Verkehr, der sich über den Meerschweg schlängelt, der unmittelbar hinter den Grundstücken des Elsternweges verläuft. Waaser wundert sich darüber, wie viele Fahrzeuge für so wenige Felder über den Wirtschaftsweg fahren, für den keine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt.

Die Anwohner des Elsternwegs mutmaßen, dass die Felder, die früher Ilvericher Landwirten gehörten, nun verpachtet sind und von auswärtigen Bauern bewirtschaftet werden, die die örtliche Lage nicht kennen und teilweise mit hoher Geschwindigkeit die kurvige Strecke absolvieren.

„Das sind oft riesige Trecker, Güllewagen, Mähdrescher und Traktoren mit Anhängern – zum Teil mit holländischen Nummernschildern“, sagt Anwohnerin Ursula Schumacher. „Die Fahrzeuge machen Dreck, Krach und Staub und beschädigen unsere Sträucher und Hecken.“ Und das bis in die Nachtstunden hinein. „Der Verkehr hat bedenklich zugenommen“, ergänzt Marc Renter, der sich um seine zwei kleinen Mädchen sorgt, wenn die Familie zum Rhein spazieren geht, oder die ältere Tochter bereits selbstständig Fahrrad fährt. Auch erwachsene Radfahrer seien gefährdet, da diese kaum den entgegen kommenden Fahrzeugen ausweichen könnten: rechts ein Zaun, links Hecken und Büsche. Dazu komme, dass man auf der kurvigen Strecke die Traktoren viel zu spät sehen könne.

Die betroffenen Anwohner trafen sich jetzt mit Daniela Glasmacher (UWG/Freie Wähler), um ihre Forderungen vorzubringen. Die Fraktion hatte sich dafür stark gemacht, eine weitere Zufahrt zu den Feldern, den Brockhofweg, zu sperren (wir berichteten). In einer entsprechenden Beschlussvorlage für den Bau- und Umweltausschuss am 18. August lehnt die Verwaltung das ab. Die Sperrung des Brockhofwegs war bereits im Juni Thema im Ausschuss. Damals war der Beschluss vertagt und die Verwaltung beauftragt worden, Argumente vorzulegen, die gegen eine Sperrung sprächen. In der aktuellen Vorlage heißt es nun, dass der Meerschweg als Alternative zum Brockhofweg „aufgrund der nicht einsehbaren Kurven und der gesamten Fahrbahnführung sehr schwierig und sehr unübersichtlich ist, was zu sehr gefährlichen Verkehrssituationen führt“.

Das Gebiet In der Issel ist von Lank und den Rheingemeinden über die vier öffentlichen Wege Kreuz-Wildweg, Brockhofweg, Auf dem Band und Meerschweg erreichbar. Misslich ist allerdings, dass der Kreuz-Wildweg am Ortsausgang von Strümp wegen erheblicher Straßenschäden bereits seit Monaten gesperrt ist. Die versprochene Sanierung im Sommer 2020 sei noch nicht in Angriff genommen worden, klagen die Bürger.

„Es bedarf hier aus unserer Sicht mindestens einer Geschwindigkeitsanpassung im Schritttempo, um niemanden zu gefährden“, fordert Marc Renter. Die Anlieger gehen nicht so weit, die Sperrung des Meerschwegs zu fordern, aber sie verlangen, dass die Verkehre gerecht verteilt werden.

Mit diesem Anliegen haben sie dann auch am Dienstag in der Fragestunde des Bau- und Umweltausschusses die Ausschussmitglieder konfrontiert. Diese Sitzung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

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