Handball Aachen für den LTV eine Fahrt ins Dunkle

Trotz der eindrucksvollen Serie (15:1 Punkte in Folge) und einer bärenstarken zweiten Halbzeit zuletzt gegen Soest werden die Regionalliga-Handballer des Leichlinger TV von Problemen geplagt. Sorge eins: das Personal. "Wir haben nur zwei Wechselspieler zur Verfügung", klagt Trainer Frank Lorenzet.

Denn der VfL Gummersbach macht von seinem Zugriffsrecht auf Kevin Jahn und Stanislav Gorobtschuk Gebrauch. Sorge zwei: der Gegner. Als "unangenehm" stuft der LTV-Coach den BTB Aachen wegen seiner "kleinen, schnellen Spieler und der offensiven Abwehr" ein. So unangenehm, dass die Leichlinger vergangene Saison ohne Punkt heimkehrten.

Vor dem heutigen Duell in Aachen (20.15 Uhr, Busabfahrt: 17 Uhr am Stadtpark) kämpfen die Gastgeber mit anderen Problemen. Vor drei Wochen verloren sie ihr Heimspiel gegen Ibbenbüren und legten Protest ein, weil der Gegner Harz benutzt habe. Damit stießen die Aachener eine sensible Diskussion an. Denn trotz offiziellem Haftmittelverbot greifen einige Regionalligisten fleißig zum Harz. Die Aachener sehen sich im Nachteil. Ihnen sitzt das Sportamt der Stadt im Nacken mit der Drohung, das Licht in der Halle auzuschalten, wenn dort Klebstoff benutzt werde.

Lorenzet ("Wir harzen nicht, Punkt.") treibt die Diskussion keine Falten auf die Stirn. Er sorgt sich vielmehr weiter um die Psyche seiner Spieler. Mit der nötigen Cleverness "hätten wir gegen Soest schon zur Halbzeit hoch führen können", bemängelt er. Dass Aachen das schwierigste der vier ausstehenden Spiele der Hinrunde ist (es folgen drei Heimpartien), darauf will sich Lorenzet nicht festlegen. "Aber wir können den Grundstein dafür legen, dass wir bis zum Winter ganz oben stehen."

Das Rückspiel gegen Aachen wird der LTV im übrigen in der KölnArena austragen — im Vorfeld einer Bundesligapartie der Gummersbacher. Dann wird mit Sicherheit niemand das Licht abdrehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort