Leverkusen-Berlin Singer - der närrische Regierungsdirektor

Leverkusen · Dr. Jens Singer hat ein ziemlich loses Mundwerk. Wenn der geborene Schlebuscher mit Arbeitsplatz in Berlin als "Dä Schofför der Kanzlerin" in die Bütt steigt, müssen sich Prominente warm anziehen (und manchmal auch die verschiedenen Karnevals- oder Festkomitee-Präsidenten).

 "Dä Schofför der Kanzlerin" - alias Regierungsdirektor Dr. Jens Singer bietet gute Auftritte.

"Dä Schofför der Kanzlerin" - alias Regierungsdirektor Dr. Jens Singer bietet gute Auftritte.

Foto: Ulrich Schütz

Von der Bundeskanzlerin bis zum Putin werden alle durch den närrischen Kakao gezogen. Singers Auftritt beim Frühschoppen der KG Altstadtfunken Opladen vun 1902 zeigte: Der in Köln von der Festkomitee-Akademie geschulte Singer legte eine viel beklatschte Rede im Funkenturm hin. Jens Singer hat sich mit seiner Narren-Figur "Schofför" spürbar weiterentwickelt. Der Leverkusener hat an Klasse gewonnen, wenngleich einige Politik-Promi-Witze schon hart sind.

Mit Schofför-Mütze, weißem Hemd, roten "Köln-Hosenträgern" und der Krawatte in den deutschen Bundesfarben angetan, haut der närrische Regierungsdirektor die Hauptstädter zum Auftrittsanfang erst einmal in die Pfanne: "Kennen Sie Berlin? Große Fresse, kleiner Flughafen!" Der Gag sitzt, ab da hört das Publikum immer zu. Immer? "Nein, wenn ich zu später Stunde bei einer Herrensitzung auftrete, wird es - sehr vorsichtig formuliert - eher schwierig", sagt Singer und erinnert sich an seine jüngsten Auftritte, etwa bei den Herren in Vilkerath: "Extrem schwierig", wertet Singer später.

Die etwa 100 Gäste der Altstadtfunken Opladen sind da trotz Frühschoppen aufmerksamer. "Ich rede meist 25 Minuten, Material habe ich für deutlich mehr Zeit", sagt Singer. "Aber ich passe meine Rede dem jeweiligen Publikum an." So hörte der Alkenrather Dieter März, der "Dä Schofför" am vergangenen Sonntag zu vier Auftritten chauffierte, auch vier verschiedene Reden.

Zu Fußballprofi Marco Reus stichelt "Dä Schofför" derzeit: "Dreimal die Woche beim Friseur, zweimal beim Tätowierer, aber keine Zeit für die Fahrschule."

(RP)
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