Leverkusen Oldtimer-Fan für die Geriatrie

Leverkusen · Die Geriatrie des St. Josef Krankenhauses hat einen neuen Chefarzt: Dr. Ingo Reinecke leitet nun Station und Tagesklinik. Zudem bringt er Pläne mit, etwa den für einen Aufbau eines regionalen Versorgungskonzepts.

Wiesdorf Für das Alter hat Ingo Reinecke ein besonderes Faible. Beruflich befasst sich der 54-Jährige mit älteren Menschen und ihren Gebrechen, privat interessieren ihn betagte Autos. Doch für Spazierfahrten im Oldtimer hat der Wahl-Kölner vorerst wenig Zeit. Denn Reinecke ist neuer Chefarzt der Geriatrie im St. Josef Krankenhaus Wiesdorf und hat dort viel zu tun: neben der Leitung der stationären Abteilung und der Tagesklinik auch die Entwicklung medizinischer und wirtschaftlicher Konzepte.

Werbung für die Tagesklinik

Studiert hat Reinecke in Düsseldorf. Bereits als Oberarzt der Inneren Medizin und Chefarztvertreter Geriatrie im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis in Köln kam er in Kontakt mit geriatrischen Patienten. Bei seiner späteren Tätigkeit im St. Marien-Hospital Köln habe er sich weiter auf dieses medizinische Gebiet konzentriert. Zuletzt war er dort als leitender Oberarzt und ständiger Chefarztvertreter der Geriatrie tätig. Zudem leitete er im Marien-Hospital die Geriatrische Reha und das Neurologische Therapiecentrum (NTC). Gerade als NTC-Betriebsleiter habe er einen Einblick ins therapeutische Spektrum bekommen, das für die Heilung und Minderung der Alterskrankheiten von Bedeutung sei.

Dieses Wissen nutze ihm nun bei der von ihm angestrebten Weiterentwicklung der geriatrischen Frührehabilitation im "Juppes". Schließlich gehe es bei alten Menschen neben der Akkutbehandlung vor allem darum, ihre gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch durch Physio-, Ergo- und Sprachtherapie so weit zu mindern, dass sie wieder eigenständig zu Hause leben können. Weiter voranbringen möchte der Vater einer 21-jährigen Tochter auch die Tagesklinik. Dort könnten mehr Patienten behandelt werden, daher soll intensiver dafür geworben werden. Zudem strebt Reinecke mit Ärzten, Therapeuten und anderen geriatrischen Institutionen ein umfassendes regionales Versorgungskonzept an. Bei alldem will der Oldtimer-Liebhaber wirtschaftliche Aspekte im Auge behalten. "Auf Dauer wird es keine Caritas ohne Wirtschaftlichkeit geben", sagt er. Das fachliche Wissen dafür hat er beim Masterstudiengang "Krankenhausmanagement für Fachärzte" an der Katholischen Hochschule in Köln erworben.

Die Geschäftsführerin des KPlus-Verbunds, Ute Knopp, freut sich, Reinecke ("eine hervorragende Kapazität") für die Chefarzt-Stelle gewonnen zu haben. Er verstehe sich als Manager, der neben der reinen Patientenversorgung die Verbesserung dieser Versorgung im Blick habe und sich auch wirtschaftlich weitergebildet habe.

(RP)
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