Basketball Mit dem Rücken zur Wand

Die Bayer Giants treffen in der ProB-Liga am Samstag auf die Schwelmer Baskets. Die Erfolgsaussichten sind für das Team von Chris Martin kaum zu beziffern, zu wechselhaft präsentieren sich die Leverkusener in dieser Spielzeit.

Vielleicht ist es ganz gut, dass ihnen diesmal wieder die Außenseiterrolle zugeschrieben wird. Vor dem Duell mit den zumindest nominell schwächeren Braunschweig Baskets hatten sich einige Spieler der Bayer Giants doch ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und von einem "definitiven Sieg" gesprochen.

Die Quittung für dieses Maß an Selbstüberschätzung folgte prompt in Form einer 67:80-Pleite, die einem heftigen Rückschlag für die Play-off-Hoffnungen der Mannschaft von Chris Martin gleichkam.

"Die Situation ist ziemlich hart"

Morgen (Smidt-Arena, 19.30 Uhr) kommt ein Gegner anderen Kalibers auf die Riesen vom Rhein zu, die Schwelmer Baskets stehen punktgleich mit Vechta und Stahnsdorf auf Platz drei der ProB. Nach dem verlorenen direkten Duell in Braunschweig braucht Bayer den Erfolg nun mehr denn je.

Bis zum Ende der regulären Saison sieht der Spielplan noch drei Heimspiele vor, wenn nicht einmal diese gewonnen werden, ist bei der chronischen Auswärtsschwäche kein Rechenschieber nötig um die Chancen auf die K.o.-Runde zu beziffern. "Die Situation ist ziemlich hart für uns", bemerkt Felix Engel, "wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen mindestens vier Spiele der letzten fünf gewinnen, zudem sind wir auf Schützenhilfe der anderen Teams angewiesen", meint Bayers U 20-Nationalspieler.

Gegen die Westfalen beide Punkte zu behalten, dürfte keine leichte Aufgabe werden. Schwelm war zuletzt viermal erfolgreich, das Team um Jason Homes, David Bunts und Kristofer Speier verfügt über die beste Offensive der Liga. Mut macht dagegen, dass die meisten Duelle der jüngeren Vergangenheit an die Giants gingen, so auch das Hinspiel (85:82).

Dass ein zweiter Erfolg gegen die Baskets als Basis für den erhofften Saisonendspurt reicht, darf bezweifelt werden, denn die mangelnde Konstanz zieht sich nicht wie ein roter Faden, sondern eher wie ein Tau durch Bayers Saison.

Nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch starken Leistungen wie im Hinspiel oder jüngst gegen Stahnsdorf folgt schnell der Rückfall in Lethargie. Die einzige echte Konstante im Spiel der Giants ist Joshua Young, doch das wird kaum ausreichen, um Braunschweig noch vom achten Platz zu vertreiben.

Den wiederkehrenden Misserfolg immer auf die Unerfahrenheit des Teams zu schieben, reicht nicht aus, andere Teams sind im Schnitt auch nicht älter. Vielleicht wäre es an der Zeit, den klugen Worten aus den Analysen verlorener Spiele endlich dauerhaft Taten folgen zu lassen.

(RP)
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