Landrat-Lucas-Gymnasium Leverkusen Kritik an Abirede: Schulleiter verärgert

Leverkusen · Mit Unverständnis hat Schulleiter Michael Bramhoff auf die Kritik an seiner Rede auf der Abiturfeier des Opladener Landrat-Lucas-Gymnasiums reagiert. Den Ärger über das schlechte Catering im Forum können er und seine Kollegen aber mehr als nachvollziehen.

 von rechts: Schulleiter Michael Bramhoff, Stufenleiter Frank Heggemann, Abiturient Tim Dreisbach und Oberstufenleiter Peter Dörmann.

von rechts: Schulleiter Michael Bramhoff, Stufenleiter Frank Heggemann, Abiturient Tim Dreisbach und Oberstufenleiter Peter Dörmann.

Foto: irz

"Dass ich einen öffentlichen Rüffel erteilt habe, ist eine völlige Fehlinterpretation"" sagt Bramhoff zu den Vorwürfen von Vater Norbert Amann, der sich über die Rede geärgert hatte. Bramhoff betont, dass es ihm nur darum ging, "dass es schön gewesen wäre, wenn die Tutor-LK-Lehrer an einem Tisch im Saal gesessen hätten". Denn grade diese Lehrer, die letztlich in der ersten Etage platziert wurden, hatten zwei Jahre lang eine enge Beziehung zu den Schülern und wurden erst kurzfristig umgesetzt. "Das waren doch neben den Abiturienten die wichtigsten Personen an dem Abend." Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, betont Stufenleiter Frank Heggemann, dass die Sitzplanerin Svenja Amann, sich "akribisch bemüht hat und Druck von allen Seite hatte".

Dass Bramhoff neben vielen Schülern auch Heggemann für sein Engagement gedankt habe, sollte nicht die Leistung der Schüler schmälern. "Es wurden sogar drei Buchpreise und Urkunden an Organisatoren vergeben", wie Oberstufenleiter Peter Dörmann sagt. "Wir haben viele positive Rückmeldungen auch von Elternvertretern auf die Feier bekommen", sagt Bramhoff.

Einig sind sich alle bei der Kritik am Catering — zu lange Wartezeit am Buffet und an der Theke, keine Kellner im Saal. "Das Essen war auch nicht sonderlich schmackhaft, so hätte ich das auch hinbekommen", sagt Abiturient Tim Dreisbach aus dem Orga-Team. "Ich war am Dienstag noch einmal beim Caterer und mein Ansprechpartner sagte, dass er das auch schon von anderen Veranstaltungen gehört habe. Das Kind sei wohl in den Brunnen gefallen." 20 Euro plus drei Euro pro Person Bereitstellungsgebühr kostete die Bewirtung — für nicht angemessen halten Schüler und Lehrer die Gegenleistung. "Wir haben im Saal gesessen und auf eine Bedienung gewartet", sagt Bramhoff. Getränke gab es aber nur an der kleinen Theke mit vier Bediensteten. Davor standen Schüler und Eltern in Zehner-Reihen." Lange Wartezeiten gab es auch beim Buffet — drei Essensinseln für 1000 Leute waren zu wenig. Nun will Dreisbach über eine Rückzahlung verhandeln.

Die Geschäftsführerin Sibylle Klings von In Via, der Kölner Träger des Forum-Caterers Mattea, sagte am Mittwoch auf Anfrage, dass es "beim Essen und der Menge in der Tat Schwierigkeiten gab, da 150 zusätzliche Gäste kamen. Deswegen mussten wir fertigen Kartoffelsalat herbeizaubern, das ist natürlich sonst nicht unser Anspruch." Die Abiturienten durften jeweils zwei Begleiter mitbringen, nicht alle haben sich jedoch an die Vorgabe gehalten, wie auch Bramhoff sagt.

Die Schüler haben zwei Jahre Geld gesammelt, um das Budget von etwa 40.000 Euro für die gesamte Feier zu stemmen. Vorher gab es Diskussionen zwischen Lehrern und Schülern, ob so eine aufwendige Feier sein muss. Doch der Doppeljahrgang wünschte sich, nicht nur in der Aula die Zeugnisse zu bekommen und eine Diskothek zu mieten - wie es Stufenleiter Heggemann vorschlug: "Das wäre die einfachere Variante gewesen. Aber wenn die Schüler es anders wollen, dann unterstützen wir sie." Den Trend zu kostspieligen Abibällen gefällt Bramhoff generell nicht: "Den Hype sollte man stoppen."

(irz)
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