A1-Rheinbrücke Leverkusen Köln ordnet Aufbau von "Blitzern" an

Wiesdorf · Auf der Leverkusener A1-Rheinbrücke gilt 60 km/h. Fast 80 Prozent der Autofahrer missachten das Limit. Die Stadt Leverkusen muss jetzt "zwingend und schnell" Radaranlagen montieren, ordnete die Bezirksregierung Köln an. Die Stahlkonstruktion der A1-Rheinbrücke ist so marode, dass selbst Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor wenigen Tagen in den Bauch der Brücke kroch, um die Risse im Stahl zu begutachten.

Verkehrsminister Ramsauer begutachtet Rheinbrücke
10 Bilder

Verkehrsminister Ramsauer begutachtet Rheinbrücke

10 Bilder

Auf der Leverkusener A1-Rheinbrücke gilt 60 km/h. Fast 80 Prozent der Autofahrer missachten das Limit. Die Stadt Leverkusen muss jetzt "zwingend und schnell" Radaranlagen montieren, ordnete die Bezirksregierung Köln an. Die Stahlkonstruktion der A1-Rheinbrücke ist so marode, dass selbst Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor wenigen Tagen in den Bauch der Brücke kroch, um die Risse im Stahl zu begutachten.

Durch die Senkung des Autobahntempos auf 60 km/h versuchen die Experten, die Schadensausbreitung — vor allem durch die Schwingungen, die schwere Lkw auslösen — zu minimieren. Die Kraftfahrer spielen bislang nicht mit. Bei Tempokontrollen (Gesamtzeit: 37 Stunden) registrierte die Polizei Köln/Leverkusen im Juni genau 2227 Temposünder. 426 davon waren so schnell, dass sie ein Bußgeld bekamen. Mit Schreiben vom 24. Juli ordnete die Bezirksregierung Köln an, dass an den Enden der Rheinbrücke Starenkästen montiert werden. Die Stadt Leverkusen müsse mit der Überwachung "so schnell wie möglich beginnen", befiehlt Bezirksregierungsmitarbeiterin Kerstin Arnold der Stadt in unmissverständlichem Ton.

Die Unfallkommission der Kölner Regierungspräsidentin hatte kurz zuvor den Aufbau der Geschwindigkeitsüberwachungsanlage gefordert. Dagegen gibt es für die Politik kaum eine Möglichkeit des Widerspruchs. Der Leverkusener Stadtrat soll deshalb die Starenkästen in einer Sondersitzung am 9. August beschließen. Die Stadt Leverkusen muss die Kosten der Installation tragen. Die Einnahmen fließen allerdings auch in die Leverkusener Stadtkasse.

Über den Aufbau einer Tempomessanlage auf der Autobahn 3 bei Opladen, Fahrtrichtung Köln, schrieb die Bezirksregierungs-Vertreterin dagegen nichts. Wegen häufiger Auffahrunfälle war diese Stelle nahe der Auf- und Abfahrt von der Polizei schon vor Jahren auch als kritisch eingestuft worden. Der städtische Rechtsdezernent Frank Stein führte aber bisher keinen Beschluss herbei.

Kommunen und Städte können seit den Vorschriftenänderungen vom 15. Juli Autobahnen an Gefahrenstellen stationär überwachen, insbesondere, wenn "überdurchschnittlich häufig" Temposünder unterwegs sind. Auch an Baustellen und Straßenengpässen sind solche Anlagen möglich, informiert die Bezirksregierung. Da der Neubau der A1-Rheinbrücke "vor 2020" nicht zu erwarten sei, müsse die Stadt jetzt an der A1 handeln. Werden die "Raser" auf der Brücke nicht gestoppt, ist ein weiteres Durchfahrtsverbot für Lastwagen möglich. Die Zahl der Schäden nimmt weiter zu.

(jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort