NRW Reaktionen zum maroden Autobahnkreuz Leverkusen

Rheinbrücke, Stelzenautobahn, Autobahnkreuz Leverkusen: An der A1 und A3 bei Leverkusen knirscht es an allen Ecken und Enden. Seit Montag ist klar, dass nun auch der Verkehr auf der A3 eingeschränkt werden muss - das Bauwerk über die A1 ist den hohen Belastungen nicht mehr gewachsen und muss verstärkt werden. Wir haben die Reaktionen auf die Ankündigung gesammelt.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (hier an der Rheinbrücke):
"Der Zustand ist hundsmiserabel“, sagte der SPD-Politiker zur A3-Brücke am Montag.
"Wir brauchen allein für die 375 kritischen Brücken, die wir jetzt im Nachrechenprogramm haben, innerhalb der nächsten zehn Jahre in NRW rund 3,5 Milliarden Euro“, sagte Groschek. "Wir wollen zusammen mit dem Bund nach dem Motto 'Wir reparieren Deutschland’ unsere Infrastruktur wieder fit machen. Dafür müssen wir die Planung, die Verstärkung, teilweise den Ersatzbau der Autobahnbrücken sofort an vielen Stellen anpacken. Sonst wird die europäische Verkehrsdrehscheibe bald ausgebremst.“

Christof Rasche, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP im Düsseldorfer Landtag:
"Die Verengung führt jetzt zwangsläufig zu weiteren Behinderungen“, befürchtet Rasche. Der Liberale kritisierte, dass der desolate Zustand der Autobahnbrücken in NRW „nur scheibchenweise“ ans Licht kommt. „Die Landesregierung muss transparent machen, welche Verkehrsachsen als nächste betroffen sind“, forderte Rasche.

Arndt Klocke, Verkehrsexperte der Grünen:
"Wir brauchen mehr Geld über eine Maut-Ausweitung, um die dringenden Sanierungen zeitnah angehen zu können."

Reinhard Buchhorn, Leverkusens Oberbürgermeister:
"Es ist offensichtlich jahrelang versäumt worden, die Brücken und Straßen für die gestiegene Verkehrsbelastung zu verstärken." Buchhorn befürchtet, dass die Belastung der innerstädtischen Straßen in Leverkusen steigen wird. Kundige Autofahrer würden sicher vermehrt versuchen, über Schleichwege am Staustandort "Leverkusener Autobahnkreuz" vorbei zu kommen. Für den Oberbürgermeister nähert sich die "sehr schwierige Brückensituation" langsam einer Verkehrskatastrophe.

Friedrich Busch, Bürgermeister aus Leverkusen und verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion:
"Durch die Brückenschäden und den geplanten Ausbau des Leverkusener Kreuzes wird es auf Jahre bzw. auf ein Jahrzehnt zu massiven Einschränkungen auf den Autobahnen A 1 und A 3 sowie auf innerstädtischen Straßen kommen. Die Zeche muss letztendlich der Berufspendler zahlen, der mit dem Auto unterwegs ist." Busch fordert die Erweiterung des öffentlichen Personennahverkehrs zwischen Köln und Wuppertal.

Ernst Grigat, Leiter des Chemparks:
"Die Staus werden länger, die Kosten steigen, und die Frustration steigt auch."

Eindrucksvolle Bilder 1000 Tonnen Stahl für die Leverkusener Rheinbrücke
