Hörspielnacht bei Schloss Morsbroich "Fantômas" oder die unterhaltsame Schurkenjagd

Leverkusen · Die Besucher der beliebten Hörspielnacht im Park von Schloss Morsbroich erlebten bei der Ausgabe am Samstagabend eine kleine Premiere: Zum ersten Mal wurde eine Produktion live auf die Bühne gebracht.

 Die 450 Besucher genossen im Schlosspark das Hörspiel bei einer lauen Sommernacht.

Die 450 Besucher genossen im Schlosspark das Hörspiel bei einer lauen Sommernacht.

Foto: Uwe Miserius

Martin Bross, Janina Sachau, Henning Nöhren (Sprecher) und Rainer Römer (Musik) vertonten das WDR 5-Hörspiel "Fantômas ist nicht zu fassen" und nahmen die rund 450 Zuhörer mit auf eine Verbrecherjagd, bei der sich der Polizeiinspektor Juve und der Journalist Jérôme Fandor an die Fersen des brutalen und gleichzeitig raffinierten Schurken heften.

 Spannend: Die Macher des Hörspiels zeigten auch ihre Materialien, mit denen sie Geräusche erzeugen.

Spannend: Die Macher des Hörspiels zeigten auch ihre Materialien, mit denen sie Geräusche erzeugen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die drei Sprecher übernahmen jeweils vier bis fünf Rollen und benutzten die verschiedensten Instrumente und Gegenstände, um dem Hörspiel Leben einzuhauchen: So erzeugte etwa das Schnipsen gegen den Deckel eines leeren Kaffeepappbechers den Klang einer Schreibmaschine. Henning Nöhren "bediente" mit seinen Füßen eine Geräuschekiste, die unter anderem mit Steinen und Heu gefüllt war.

Das Quartett hinterließ am Ende des Abends ein begeistertes Publikum. "Sehr gut und sehr spannend", schwärmte Melanie Eicker. "Mir hat vor allem der Wechsel zwischen den Rollen und Perspektiven gefallen. Der Live-Charakter hat das Ganze natürlich noch gekürt!" Ihr Freund Stefan fügte an: "Schon toll, was man mit Ballons und Pappbechern so alles machen kann." Die beiden besuchten die Veranstaltung zum ersten, "aber bestimmt nicht zum letzten Mal", bekräftigte Eicker. Auch regelmäßige Hörspielnacht-Gäste wie Manfred und Mechthild Brockhorst waren angetan: "Einfach super, das haben wir in dieser Form noch nicht erlebt und ist auch mal was anderes als ein Hörspiel vom Band."

Mit einem befreundeten Pärchen genossen die beiden bei einem Picknick den lauen Sommerabend im Park. Manch anderen zog es dagegen zur Bühne, um die Hilfsmittel der Akteure genauer unter die Lupe zu nehmen und sich die Machart des Hörspiels erklären zu lassen.

Eine Ledertasche zum Erzeugen von Hufgetrappel — das hatte vor allem Iris Schiller beeindruckt und auch inspiriert. "Ich bin in einer Laienschauspieltruppe aktiv, und wir führen im September ein Westernstück auf", verriet die 46-Jährige. "Bei vielen Dingen habe ich während des Stücks gedacht: "Das könnte auch bei uns hinhauen."

(jube)
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