Die Polizei Rhein-Berg warnt Wie Betrüger Senioren übers Ohr hauen

Rhein-Berg · Mit erfunden, aber sehr echt klingenden Geschichten versuchen Kriminelle, an Geld oder Wertgegenstände von älteren Menschen zu kommen.

 Am Telefon ist Vorsicht geboten: Verbrecher geben sich mal als Polizist, mal als Sohn oder Tochter aus.

Am Telefon ist Vorsicht geboten: Verbrecher geben sich mal als Polizist, mal als Sohn oder Tochter aus.

Foto: Julian Stratenschulte

In diesem Jahr sind laut Polizei Rhein-Berg bereits 18 Frauen und Männer auf Betrüger hereingefallen und haben ihnen Vermögensgegenstände oder Bargeld in bis zu fünfstelliger Höhe ausgehändigt. Zum „Aktionstag der älteren Generation“ am ersten Mittwoch im April erklären die Beamten die aktuellen Maschen von Kriminellen.

Schockanrufe: Ein weinender, verzweifelt klingender Anrufer gibt vor, Sohn oder Tochter zu sein. Dann erklärt ein angeblicher Polizeibeamter den älteren Menschen, ihr Kind habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und müsse ins Gefängnis, sofern keine Kaution gezahlt werde. „Es gibt in Deutschland diese Form der Kautionszahlung nicht“, erklärt die Polizei.

Whatsapp-Betrug: Der Verfasser einer Whatsapp mit unbekannter Nummer gibt sich als Sohn oder Tochter aus, dessen Handy kaputt gegangen sei. „Im weiteren Gespräch geht es dann um angeblich dringend benötigtes Geld“, berichtet die Polizei. Entweder für ein neues Handy oder für eine dringende Banküberweisung.

Europol- oder Interpol-Anrufe: Kriminelle geben sich am Telefon als Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörde Europol aus und setzten die Angerufenen mit erfundenen Geschichten unter Druck, zum Beispiel Straftaten, in die angeblich sie selbst, Angehörige oder Freunde verwickelt seien. Die Betrüger fordern hohe Überweisungen auf ein extra eingerichtetes Konto für Kryptowährung sowie ein Konto in Übersee.

Auch weitere Betrugsmaschen wie falsche Bankmitarbeiter oder falsche Microsoftmitarbeiter sind den Beamten zufolge weiterhin zu verzeichnen.

Wichtig sei es in solchen Fällen, sofort aufzulegen, sich nicht in ein Gespräch verwickeln zu lassen und auf keinen Fall Geld zu überweisen oder Kontodaten preiszugeben. „Versuchen Sie selbst, Sohn, Tochter oder Freunde über die Ihnen bekannten Nummern zu erreichen.“ Falls das nicht möglich sei, sei die Polizei zu informieren.

„Die Täter arbeiten äußerst geschickt, sind rhetorisch sehr gewandt und sprechen die Angerufenen ganz bewusst auf einer emotionalen Schiene an“, weiß die Polizei. Opfer seien daher nicht nur hochbetagte Senioren, sondern auch studierte Mitt-50er.

Weitere Informationen gibt es bei der Polizei unter Telefon 02202 205-430 bis -434.

(sug)
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