Leichlingen Edeka muss weiter warten

Leichlingen · Erneut wurde im Bauausschuss über die mögliche Ansiedlung eines Supermarktes an der Trompete diskutiert, erneut wurde kein Bebauungsplan auf den Weg gebracht. Womöglich geschieht dies nun in einer Sondersitzung. Der Investor hatte eine Benachteiligung seines Projekts beklagt.

 Auf dem Schützenplatz an der Trompete, gleich neben der Gaststätte, will ein Projektentwickler einen neuen Edeka-Markt errichten. Er soll eine Verkaufsfläche von knapp 1800 Quadratmetern haben.

Auf dem Schützenplatz an der Trompete, gleich neben der Gaststätte, will ein Projektentwickler einen neuen Edeka-Markt errichten. Er soll eine Verkaufsfläche von knapp 1800 Quadratmetern haben.

Foto: Ralph Matzerath

Gemäß Tagesordnung sollte das Thema zuletzt behandelt werden. Aber die Sitzung des Bauausschusses hatte noch gar nicht recht begonnen, da wurde die mögliche Ansiedlung eines Supermarktes auf dem Schützenplatz an der Trompete schon diskutiert: Die CDU lotete, in Person von Rolf Ischland und Heide Odenthal, die Möglichkeit dafür aus, in dieser Sitzung einen Aufstellungsbeschluss für das Projekt herbeizuführen. Ergebnis: keine Chance. Dies erläuterte Bürgermeister Ernst Müller mit Verweis auf die Gemeindeordnung.

So wurde wie schon in der Sitzung zuvor auch am Montagabend kein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, an dessen Ende der Bau eines Edeka-Marktes stehen könnte. Allerdings haben sich hinter den Kulissen bereits die Supermärkte in Stellung gebracht.

Wegfall von Fördermitteln droht

Nachdem vonseiten Rewes in der Vergangenheit bereits vorgetragen wurde, dass die eigene Ansiedlung im Neuen Stadtpark durch einen Markt an der Trompete gefährdet werden könnte, hatte sich zuletzt der potenzielle Projektentwickler für das Areal an der Trompete bei der Stadt beschwert.

Er hatte eine Benachteiligung seines Projekts gegenüber des beabsichtigten Baus eines Aldi-Markts am Wallgraben nahegelegt und Verwunderung darüber geäußert, dass die Stadtverwaltung noch vor einem Aufstellungsbeschluss ein Gutachten in Auftrag gegeben hat, das über die "Verträglichkeit" eines solchen Edekas — der rund 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche und 113 Parkplätze umfassen soll — mit der innerstädtischen Geschäftswelt Aufschluss geben soll.

Im Ausschuss begründete Baudezernentin Barbara Hammerschmidt diesen eher unüblichen Schritt damit, dass die Bezirksregierung womöglich Fördermittel streichen könnte, "wenn wir etwas in die Wege leiten, das der Innenstadt abträglich ist".

Der Plan der Verwaltung ist es, das Gutachten als Grundlage zu nehmen, um "dann mit Daten und Fakten" (Müller) über die Aufstellung eines Bebauungsplans zu entscheiden. Womöglich wird dann in einer Sondersitzung des Ausschusses darüber abgestimmt. Der Bürgermeister deutete an, dass er das Gutachten-Ergebnis in "den nächsten Tagen" erwarte. Investor und Edeka müssen denn auch weiter warten, da der Ausschuss diesem Vorgehen der Stadt letztlich mehrheitlich zustimmte.

Der CDU geht dies alles nicht schnell genug, sie witterte eine Blockadehaltung der Verwaltung gegenüber Edeka. Beistand bekam die Stadt von SPD-Mann Hans Gonska: "Der Investor ist doch auch ohne Aufstellungsbeschluss schon aktiv."

Dieser habe schließlich schon ein Gegengutachten zu der städtischen Expertise angekündigt, "und er hat ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben". Dazu teilte Sauer zwar mit, dass der Landesbetrieb Straßen NRW das Projekt hinsichtlich seiner Anbindung "als sehr, sehr kritisch einstuft". Aber für Optimismus bei Edeka und Investor könnten zumindest Gonskas abschließende Worte sorgen: "Alle, Politik und Bürger, wollen diesen Supermarkt."

(zill)
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