Leichlingen Kein Knöllchen für „Arthuros“ Herrchen

Leichlingen · Der Solinger Andreas Klüpfel, dessen Hund die Feuerwehr am vergangenen Sonntag aus einem Steilhang der Leichlinger Sandberge gerettet hat, muss kein Ordnungsgeld bezahlen, obwohl das Tier nicht angeleint gewesen war. In dem Gebiet gibt es den Behörden zufolge keinen Leinenzwang.

"Unverantwortlich", "fahrlässig", "ordnungswidrig" - mit solchen und ähnlichen Kommentaren haben sich den vergangenen Tagen Leser zu Wort gemeldet, die den Solinger Hundebesitzer Andreas Klüpfel für den Lebensretter-Einsatz um seinen Hund gerne zur Kasse gebeten hätten. Doch sie liegen offenbar falsch mit ihrer Kritik.

Podenco-Rüde "Arthuro" hatte sich am vergangenen Sonntag in den Leichlinger Sandbergen auf einen kleinen Vorsprung der Steilwand in zwölf Metern Höhe verirrt. Die Leichlinger Feurwehr rettete ihn mit einer Abseil-Aktion. Kritiker forderten daraufhin, Klüpfel solle die Kosten für den Einsatz zahlen, da sein Hund nicht angeleint gewesen sei und er damit fahrlässig gehandelt habe. Zumindest aber solle er ein Knöllchen fürs Missachten des Leinenzwangs bekommen.

Eine Nachfrage bei der zuständigen Landschaftsbehörde - dem Rheinisch-Bergischen Kreis - brachte gestern das überraschende Ergebnis: Im Bereich Sandberge gibt es überhaupt keinen Leinenzwang. "Das geht aus dem Landschaftsplan eindeutig hervor", erklärte ein Sprecher der Kreisverwaltung. Seine Aussage wurde wenig später von Revierförster Karl Zimmermann unterstützt: "Die Sandberge mitsamt Steilwand sind ein Naturdenkmal, kein Naturschutzgebiet", sagte er. Deshalb gebe es dort keine Anleinpflicht.

Damit dürfte "Arthuros" Besitzer wohl kaum fahrlässig gehandelt haben. Andreas Klüpfel meldete sich jetzt selbst noch einmal zu Wort und trat ersten Berichten entgegen, wonach sein Podenco auf der Jagd nach einem Hasen oder Kaninchen in die Steilwand geraten sei. Das hatte die Feuerwehr gemeldet.

Er selbst habe am Fuße des Berges Fotoaufnahmen gemacht, während Freunde von ihm mit "Arthuro" oben geblieben seien, berichtet der Solinger. Der Hund habe aber wohl zu ihm gewollt. "Während ich links wieder den Berg hoch gegangen bin, hat er versucht rechts herunter zu kommen und ist dabei in diese Notlage geraten."

Klüpfel versichert, "Arthuro" höre auf Kommando: "Ich bin den Feuerwehrmännern sehr dankbar, dass sie meinen Liebling gerettet haben", sagt der Hundebesitzer: Er danke auch der Leichlinger Stadtverwaltung, "dass ich für die Angst, die ich um meinen Hund hatte, nicht noch bezahlen muss. Das nenne ich sozial".

Dass er zuletzt arg kritisiert wurde, kommentiert Klüpfel so: "Ich hoffe, dass diese Leute überall so gesetzestreu sind und sich immer an die Verkehrsregel halten."

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