Fußball Wie ein richtiger Dreier

Der von Dauer-Turbulenzen geschüttelte Fußball-Landesligist TuSpo Richrath wäre fast gar nicht gegen den VfB Hilden angetreten. Dann lief die Mannschaft doch auf – und zeigte beim verdienten 1:1 eine erstaunliche Vorstellung.

Für den Fußball-Landesligisten TuSpo Richrath wars auf jeden Fall ein gefühlter Sieg. Bis kurz vor dem Anpfiff stand auf der Kippe, ob die Elf im Chaos-Theater Schlangenberg überhaupt gegen den VfB Hilden antritt. Das Team fasste letztlich den Entschluss, den Kampf aufzunehmen – und wurde dafür mit einem verdienten 1:1 (0:1) belohnt. "Meine Hochachtung", fand Trainer Ganija Pjetrovic mit Recht, "erstaunlich, was die Mannschaft heute geleistet hat."

Wie sich die Dinge in den kommenden Tagen entwickeln werden, steht momentan jedoch arg in den Sternen. Der Standpunkt der seit zwei Monaten auf vereinbarte Zahlungen wartenden Spieler ist dabei eindeutig. "Wir haben eine Frist gesetzt", erklärt Kapitän Matthias Castens, "und in dieser Woche muss eine Entscheidung fallen. Entweder bekommen wir wenigstens einen Teil unseres Geldes oder die schriftliche Freigabe-Zusicherung für einen Wechsel in der Winterpause." Die logische Schlussfolgerung: Tritt keins von beiden ein, war der Auftritt gestern der letzte. Morgen Abend soll es dazu eine (Einzel-) Gesprächsrunde geben. Der Haken daran ist, dass die Richrather immer noch keinen richtigen Vorstand haben, der den Verein nach außen wirklich vertreten darf.

Schockierender Treffer

"Ich fände es sehr schade, wenn es hier sportlich nicht weitergeht", sagte Pjetrovic, der mit dem Auftritt seines Teams mehr als nur zufrieden sein durfte. Dabei hatten die Hausherren sogar einen Schock zu verdauen, weil Hilden mit der ersten gescheiten Aktion die Führung erzielte. Vorne war Bartlomiej Pawliczek eine Flanke missraten und dann ging alles schnell. Sekunden später landete das Spielgerät durch die Richrather Defensive bei Hildens Eremias Ghebremedhin – 0:1 (11.). Darüber hinaus musste TuSpo-Keeper Jan Conradi noch dreimal eingreifen (26./27./38.), während vorne Lars Sczyrba (16.), Sebastian Milinski (18.) und erneut Sczyrba (42.) brauchbare Richra-ther Möglichkeiten bekamen.

Perfekte Zusammenarbeit

Der starke Start der Gastgeber in die zweite Hälfte schien bis auf die Chance für Bartlomiej Pawliczek (55.) zu verpuffen, aber die Gastgeber mit dem herausragenden Nils Esslinger sammelten gegen zunehmend desorientiert wirkende Hildener ihre letzten Kräfte. Dafür gabs in der Schlussphase den gerechten Ausgleich. Julian Ramos-Lucas gewann energisch einen Zweikampf und passte präzise in den Lauf von Lars Sczyrba –1:1 (87.). Den Rest der Partie überstand TuSpo mit Leidenschaft und sicherte sich so einen gefühlten Sieg,

(RP)
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