Handball Kampf bis zum Umfallen

Handball · Handball-Oberligist SG Langenfeld schien gegen den Vorletzten SG Solingen BHC 06 II komplett auf dem Holzweg zu sein. Viel Einsatz, gute Torhüter und eine ackernde Abwehr brachten aber noch den 25:21-Sieg.

 Volle Pulle: Auch Andreas Nelte hatte später nur den Erfolg im Blick – mit vier Treffern insgesamt und allein drei Toren nach der Pause.

Volle Pulle: Auch Andreas Nelte hatte später nur den Erfolg im Blick – mit vier Treffern insgesamt und allein drei Toren nach der Pause.

Foto: Matzerath

Die Partie fasste auf lebendige Art wieder alles zusammen, was in dieser Saison noch auf den Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) zukommen dürfte. Spiele, in denen das Team um Trainer Heino Kirchhoff mit etwas weniger Aufwand zum Erfolg kommt, fehlen offensichtlich im Programm. Langenfeld braucht deshalb permanent Leidenschaft sowie eine gute Abwehr und starke Torhüter. Nur dann springt was heraus. Und nur so gabs gegen den Vorletzten SG Solingen BHC 06 II beim 25:21 (9:11) einen für den Kampf um den Klassenerhalt wichtigen Sieg.

Manche lagen nachher vollkommen ausgepumpt auf dem Hallenboden – wie der immer wieder antreibende Kapitän Stefan Wagener. Ohne eine Energieleistung hätte sich Langenfeld vermutlich auch eine Pleite eingefangen, weil besonders vorne zuerst fast nichts lief. Hier erreichten beide Mannschaften über weite Strecken kein Oberliga-Format, da der Ball oft im Sekundentakt den Besitzer wechselte. Langenfeld lebte bis zum 6:3 (15.), 7:4 (16.) und 8:6 (19.) vor allem von Matthias Herff und dessen Schnelligkeit bei Gegenstößen. Kein Wunder: Als die SGL für den Rest der ersten Hälfte eine Auszeit nahm, ging der einzige weitere Treffer (9:10/27.) auf Herffs Konto.

Zwei Szenen als Wecker

Im zweiten Durchgang deutete ebenfalls einiges auf eine falsch eingelegte Rolle hin – 11:11 (32.), 11:12 (36.) 11:13 (40.). Hier fingen sich die Hausherren unter anderem ein Tor, als sie bei Zeitstrafen gegen Solingen mit zwei Spielern mehr auf dem Platz standen. Ausgerechnet dieser Treffer und ein kurz darauf verworfener Siebenmeter (42.) wirkten wie ein Weckruf – und Langenfeld erfand sich praktisch selbst neu. Keeper Tobias Kottwitz hielt sogar eine Spur besser als der bereits starke Tobias Geske vor der Pause. Gleichzeitig legte die Abwehr zu, um die Wende zu schaffen – was gelang.

Weil Langenfeld den Solinger Angriff intensiver störte, ergab sich bis zum 18:14 (48.) eine 7:1-Serie. Daran war Matthias Herff mit den Tempogegenstößen zum 15:13 (45.), 16:14 (47.) und 17:14 (48.) beteiligt, aber inzwischen eben nicht als Einzelkämpfer. Selbst die Tatsache, dass Dawid Rosiak auf der linken Seite im Rückraum nicht in die Partie fand, warf Kirchhoffs Team jetzt nicht um – weil sich nach der Pause die rechte Angriffsseite mit Christian Majeres (Rückraum) und Alexander Klimke (Rechtsaußen) einschaltete. Dass Klimke unaufgeregt das 21:18 (56.) und in der Schluss-Sekunde den 25:21-Endstand markierte, war kein Zufall, sondern ein verdienter Lohn.

Das Polster nach unten

"Ich bin unheimlich erleichtert, dass wir gewonnen haben", fand Kirchhoff, "wir hatten gute Torhüter und dann in der zweiten Halbzeit eine kämpferische Abwehrleistung." Im Jahr eins nach dem Aufstieg ist es tatsächlich so, dass Langenfeld nicht (mehr) über die Mittel aus der alten Saison verfügt und deshalb andere Kräfte gebündelt bringen muss. Nur dann springt was raus – für den Kampf um den Klassenerhalt, in dem 7:5 Zähler und Rang fünf immerhin ein Fünf-Punkte-Polster nach unten sind.

SG Langenfeld: Kottwitz, Geske – Majeres (3), Rosiak (1), Wolter, Preissegger, Wagener (2), Klimke (4), Felder, Herff (10/3), Schickhaus, Körner, Eich (1), Nelte (4).

(RP)
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