Fußball "Ich habe mich unheimlich wohlgefühlt"

Langenfeld · Der ehemalige Trainer des Fußball-Oberligisten SF Baumberg drückt dem im Abstiegskampf steckenden Verein auch nach der Entlassung die Daumen. Das Potenzial für den Klassenerhalt ist seiner Auffassung nach zu hundert Prozent vorhanden.

 Gute-Laune-Miene: Für Jörg Vollack war die Trainer-Arbeit an der Sandstraße keineswegs eine reine Mühsal – im Gegenteil.

Gute-Laune-Miene: Für Jörg Vollack war die Trainer-Arbeit an der Sandstraße keineswegs eine reine Mühsal – im Gegenteil.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Vor etwa einem Monat wurden Sie bei den Sportfreunden Baumberg als Trainer entlassen. Mit ein bisschen Abstand betrachtet: Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen beziehungsweise waren Sie damals überrascht?

 Viele-Sorgen-Miene: Zuletzt fehlten Jörg Vollack und seiner Mannschaft das Glück und eine gute Chancenverwertung.

Viele-Sorgen-Miene: Zuletzt fehlten Jörg Vollack und seiner Mannschaft das Glück und eine gute Chancenverwertung.

Foto: Matzerath (ARCHIV)

Vollack Ich bin schon zu lange im Geschäft, sei es als Spieler oder jetzt als Trainer, als dass mich noch irgendwas überraschen könnte.

Das gesteckte Saisonziel, der Klassenerhalt, war angesichts der damaligen Tabellensituation erreicht, das Team stand nicht auf einem direkten Abstiegsplatz. Dennoch mussten Sie Ihren Hut nehmen. Hat der gute Start in die Saison mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen zu hohe Erwartungen im Verein geweckt?

Vollack Bei den handelnden Personen kann ich mir das kaum vorstellen, da wir ja gemeinsam das Ziel Klassenerhalt ausgegeben haben.

Worin sehen Sie den Hauptgrund, dass es gegen Ende sportlich nicht mehr lief und das Team die spielerisch ansprechenden Leistungen nicht in Zählbares umsetzen konnte?

Vollack Das habe ich ja nach den jeweiligen Spielen bereits gesagt. Wir haben gerade in den letzten Partien im Defensivverhalten zu viele persönliche Fehler gemacht und unsere Chancenverwertung war verbesserungswürdig.

Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu den Spielern beschreiben?

Vollack Mein Verhältnis zu meinen Spielern würde ich als sehr gut beschreiben. Jeder Spieler konnte mit seinen Problemen immer zu mir kommen. Aber in einer Gruppe von über 20 Spielern gibt es natürlich auch welche, die sich jetzt mehr Chancen ausrechnen.

Hat das Team das Potenzial, in der Klasse zu bleiben?

Vollack Definitiv!!

Und was muss passieren, damit die Sportfreunde auch in der nächsten Saison in der Oberliga spielen?

Vollack Es ist nicht meine Art, aus der Entfernung schlaue Kommentare abzugeben. Ich wünsche der Mannschaft und meinem Nachfolger David Moreno auf jeden Fall das notwendige Glück für die kommenden Aufgaben.

Wie kann es ein kleiner Verein wie Baumberg schaffen, sich auch langfristig in einer hohen Spielklasse zu etablieren?

Vollack Mit Kontinuität.

Sie waren zweieinhalb Jahre als Trainer in Baumberg tätig. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf diese Zeit zurück?

Vollack Ausschließlich mit positiven Gefühlen – ohne Wenn und Aber. Ich habe mich in diesem sehr familiären Verein mit seinen Fans und Anhängern unheimlich wohlgefühlt und werde immer mal wieder gerne zurückkommen. Allen, bei denen ich mich nicht persönlich für Ihre Unterstützung bedanken und von denen ich mich nicht verabschieden konnte, auf diesem Weg ein gesundes Jahr 2013.

Wie planen Sie Ihre eigene fußballerische Zukunft? Können Sie mit einer kleinen Ruhepause leben? Oder möchten Sie so schnell wie möglich wieder auf die Trainerbank?

Vollack Drei Fragen auf einmal. Ich versuche, sie mal zusammenfassend zu beantworten. So eine kleine Ruhepause tut, auch wenn sie unfreiwillig daherkommt, mal ganz gut. Meine Frau freut sich auch mal, wenn ich etwas mehr Zeit für sie habe – hoffe ich jedenfalls. Sicherlich möchte ich in Zukunft weiter als Trainer arbeiten, aber die Perspektive muss schon stimmen. Ansonsten steht in meinem Garten auch eine schöne Bank, auf der ich völlig entspannt sitzen kann...

DAS INTERVIEW FÜHRTE MARTIN RÖMER

(mroe)
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