Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte
EILMELDUNG
Historischer Einschnitt: Thyssenkrupp verkauft Stahlsparte

Langenfeld Städtefreundschaft schließt Schüler ein

LANGENFELD · Der internationale Schüleraustausch mit Langenfelds Partnerstädten kommt voran.

 Elmar Widera (2.v.r.) berichtete über den Schüleraustausch. Das Archivbild entstand beim Besuch von Enda Roche (16) aus Ennis.

Elmar Widera (2.v.r.) berichtete über den Schüleraustausch. Das Archivbild entstand beim Besuch von Enda Roche (16) aus Ennis.

Foto: Stadt Langenfeld

Seit der Gründung des Partnerschaftskomitees (Parkom) vor fünf Jahren sind 221 Langenfelder Schüler dorthin gereist und im Gegenzug bislang 115 jugendliche Gäste nach Langenfeld gekommen. Diese Zahlen nannte der Parkom-Vorsitzende Elmar Widera jetzt im Schulausschuss, wo er den Stadtpolitikern über den Austausch mit Senlis (Frankreich), Ennis (Irland), Gostynin (Polen) und Montale (Italien) berichtete.

Nicht nur wegen der großen Entfernung und der damit verbundenen langen Anreise seien die Begegnungen kein Selbstläufer, betonte Widera. „Alle Partnerstädte sind kleiner, und es gibt dort nicht so viele Schulen und Vereine wie in Langenfeld.“ Für den Austausch sei das Parkom auf engagierte Kontaktpersonen in den Schulen angewiesen. Immerhin habe sich in den vergangenen Jahren einiges entwickelt, berichtete Widera in der Ausschusssitzung.

Ennis Das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) arbeitet mit den Schulen Muireann Neylon und Mary Morgan zusammen. Laut Widera halten sich Langenfelder Schüler dort sechs bis acht Wochen auf, sind privat untergebracht und nehmen am Unterricht teil. In den vergangenen vier Jahren waren so insgesamt 55 Gymnasiasten in Ennis, 17 weitere sind im laufenden Schuljahr dort. „Das war von Anfang an ein Vorzeigeprojekt“, befand Widera vor den Stadtpolitikern. „Eltern müssen den Aufenthalt bezahlen, aber das ist ein Freundschaftspreis. Interessierte Schüler müssen sich mit einem englischsprachigen Lebenslauf bewerben. Für 2019 gibt es 19 Anmeldungen.“ Zudem haben zwei Langenfelderinnen in Ennis ein Praktikum absolviert. Drei irische Schüler und zwei Lehramtsanwärterinnen waren im Gegenzug am KAG, außerdem eine Praktikantin. Nach Wideras Angaben will jetzt auch die Prisma-Gesamtschule ein eigenes Austauschprogramm mit Ennis und dem umgebenden County Clare aufbauen. „Erste Kontakte bestehen.“ Das KAG unterstütze die Gesamtschule dabei.

Senlis Jahrzehntelang hatte die nicht mehr bestehende Johann-Gutenberg-Realschule den Austausch mit der französischen Partnerstadt vorangetrieben. Jetzt pflegt das KAG die Kontakte dorthin. Nach einem Sonderprogramm waren sechs Gymnasiasten je drei Monate in Senliser Familien untergebracht und besuchten das Lycée Victor Hugo. Umgekehrt waren ebenfalls sechs französische Schüler drei Monate lang in Langenfeld und am KAG. Beim siebentägigen Austausch von Achtklässlern mit dem Collège de la Fontaine des Prés gab es in den vergangenen beiden Jahren feste Begegnungen mit Gegenbesuch; auf beiden Seiten nahmen je 50 Jugendliche daran teil. Zudem beschäftigten beide Rathäuser je einen Praktikanten aus der Partnerstadt. Laut Widera beabsichtigt auch die Prisma-Schule solch einen Austausch mit Gegenbesuchen. „Erste Kontakte sind hergestellt.“

Gostynin Den Austausch mit der polnischen Partnerstaft pflegt die Kopernikus-Realschule. 91 Mädchen und Jungen waren in den vergangenen sechs Jahren in Gostynin, 53 Schüler von dort in Langenfeld. Mit Zuschüssen des Deutsch-Polnischen Jugendwerks stehen bei diesen Begegnungen Geschichtsprojekte im Mittelpunkt; etwa gemeinsame Besuche in Krakau und Auschwitz beziehungsweise Köln, Düsseldorf und Oranienburg.

Montale „Die italienische Partnerstadt ist bezüglich des Schüleraustausches Diaspora“, merkte Widera an. „Dort gibt es keine Schule mit Deutschunterricht.“ Auf eine Anfrage aus Montale hin starten in Zusammenarbeit mit der Prisma-Schule immerhin Brieffreundschaften in Englisch.

Ergänzend zu den Schulprojekten wies Widera in der Sitzung auf den Jugendaustausch etwa der städtischen Musikschule mit gemeinsamen Konzerten sowie von Sportvereinen (Fußball-, Handball- und Tennisturniere) hin. CDU-Ratsfrau Michaela Detlefs-Doege betonte, „dass durch den Austausch viele private Kontakte entstanden sind, die durch gegenseitige Besuche in den Partnerstädten gepflegt werden“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort