Ratschläge für die Karriere Schüler fragen, Job-Experten antworten

Langenfeld · Wie geht es nach dem Abschluss weiter? 170 Zehntklässler der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule erhielten beim „Job-Talk“ wertvolle Tipps.

 Ralf Gierten (v.l.), Roland Schüren, Franz Cratlic und Thorsten Graetz berichteten aus der der Berufswelt. Viola Gräfenstein moderierte.

Ralf Gierten (v.l.), Roland Schüren, Franz Cratlic und Thorsten Graetz berichteten aus der der Berufswelt. Viola Gräfenstein moderierte.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

  Irgendwann endet die Schulzeit. Nur vereinzelt wissen jungen Menschen vorab schon, wie ihr persönlicher Weg weitergeht, Job, Ausbildung, Studium?  „Was soll ich machen, ich habe keine Ahnung“ hört Olaf Kramer von der Arbeitsagentur häufig von Schülern, zum Teil sogar nur wenige Monate vor Schulende. Vielleicht fällt die Entscheidung auch schwer, weil es in Deutschland 957 verschiedene anerkannte Ausbildungsberufe gibt. Um viele der Fragen, die sich um den Übergang in die Berufswelt oder das Studium drehen, frühzeitig zu klären, veranstaltete die Richrather Bettine-von-Arnim Schule jetzt erneut einen „Job-Talk“.

Diese innovative Reihe der Begegnung zwischen den rund 170 Schülern der zehnten Klassen, aktuellen Azubis, Firmeninhabern, Personalchefs und anderen leuten aus der Berufswelt wurde 2017 begonnen. Die Langenfelder Hörfunkjournalistin Viola Gräfenstein moderierte die einzelnen Gesprächsrunden. Eingeleitet wurden diese von in der Schule produzierten Kurzfilmen.

Es ging in den Runden nicht um die Vorstellung einzelner Berufsbilder, sondern um Grundsätzliches. Wie erkenne ich in der mich erschlagenden Vielfalt von Möglichkeiten das richtige Berufsfeld?  Bleibt mir Zeit für Freunde und Hobbys? Was passiert, wenn ich mich falsch entschieden habe?  Wird die Tätigkeit auf Dauer langweilig, kann ich mich weiterentwickeln? Wie kann ich erkennen, ob das Betriebsklima gut ist?

Die schon im Beruf stehenden Gäste schilderten ihre unterschiedlichen Motive zur Berufswahl, die teilweise keineswegs gradlinigen Wege zum Traumjob oder weitere Fortbildungsmöglichkeiten in den Betrieben.  „Alle Türen stehen offen“; „jeder Tag ist eine neue spannende Herausforderung“; „spürt, wofür ihr brennt“; „nutzt Praktikas und Ferienjobs, um die Berufswirklichkeit zu erleben“, ermunterten sie die Zuhörer. Es war aber auch zu hören: „Der Arbeitstag ist deutlich länger als ein Schultag“.

Die Firmenchefs Roland Schüren (Bäckerei), Ralf Gierten (Opel Gierten), Franz Crtalic (Twenty20) und Thorsten Graetz (WISAG) machten ihre Erwartungen deutlich, beginnend mit einer ordentlichen Bewerbung und guten Zeugnissen. „Die Schulnote ist zwar wichtig, aber unentschuldigte Fehlzeiten fallen sofort negativ ins Auge“, unterstrich Gierten. „Ein einwöchiges Praktikum unter realen Alltagsbedingungen ist Einstellungsvoraussetzung“, erwartet Graetz. Erkennbar wurde, dass der Übergang von der „Wohlfühloase Schule“ in den Alltag auch Mühe macht. Um die Gespräche in kleineren Runden fortzusetzen besuchten die Gäste anschließend die Schüler in ihren Klassen. „Dann werden die konkreten Fragen gestellt“, weiß Schulleiter Peter Gathen.

Den Schülern gefiel das Format. „Viele Infos über verschiedene Branchen“, meinte etwa Anneliese Wilshaus, die klare Vorstellungen von ihrem Wunschberuf hat, aber sich weiter umhören will. Timo Kriegisch findet es beruhigend, dass „vielfältige Wege zum Ziel führen, und auch ein Umweg kein Problem ist“.

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