S-Bahn-Verkehr Konzept für S1: Route über Langenfeld?

langenfeld/solingen/Hilden · Der Nahverkehr Rheinland untersucht mögliche neue Trasse Hilden-Langenfeld-Opladen; statt Hilden-Süd-SG-Ohligs.

 Ein Zug der S1 fährt am Solinger Hauptbahnhof in Ohligs ein. Die S-Bahn-Linie als Verbindung nach Düsseldorf gehört zu verkehrstechnischen Hauptschlagadern der Klingenstadt.

Ein Zug der S1 fährt am Solinger Hauptbahnhof in Ohligs ein. Die S-Bahn-Linie als Verbindung nach Düsseldorf gehört zu verkehrstechnischen Hauptschlagadern der Klingenstadt.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Trotz all des Ärgers um Verspätungen und Zugausfälle – die S-Bahn-Linie 1, die Hilden mit Düsseldorf und dem Ruhrgebiet verbindet, gehört zu den verkehrstechnischen Hauptschlagadern der Region. Jeden Tag nutzen Tausende von Pendlern die rot lackierten Züge, um zur Arbeit und wieder zurückzukommen. Doch wie lange die S 1 noch in Solingen-Ohligs enden wird, ist unsicher. Denn beim Nahverkehr Rheinland (NVR) gibt es Überlegungen, die Klingenstadt ab Hilden-Süd von der S-Bahn abzukoppeln.

Wie ein Sprecher des NVR jetzt auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, ist dieser Plan Teil einer Machbarkeitsstudie, die zurzeit im Auftrag des Verkehrsverbundes erstellt wird. Darin wird untersucht, inwieweit eine Verlängerung der S 1  über Langenfelder Gebiet bis nach Leverkusen-Opladen einen Sinn ergibt. Wobei mehrere zukünftige Streckenverläufe zur Auswahl stehen, von denen einer die Option beinhaltet, die S-Bahn nicht mehr wie bisher nach Solingen zu führen, sondern ab Hilden über Langenfeld-Immigrath bis Opladen laufen zu lassen. Dann womöglich mit einem Haltepunkt in Langenfeld-Wiescheid/Solingen-Landwehr.

 „Eine Abkoppelung Solingens von der S 1 muss unbedingt verhindert werden“, fordert der Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) im Bergischen, Reiner Nießen. Denn von einer Streckenverlegung wäre nicht allein  Solingen betroffen. Vielmehr, so Nießen, würde auch Remscheid abgehängt – was wiederum eine fatale Schwächung des Schienen-Nahverkehrs im ganzen Bergischen Land zur Folge hätte.

Tatsächlich geht die Prüfvariante Hilden-Immigrath-Opladen auf einen Antrag der Stadt Leverkusen in der Verbandsversammlung des Nahverkehrs Rheinland zurück. In dem besagten Papier regen die Leverkusener an, die Aktivierung der Güterzugstrecke für den Personenverkehr von Hilden über Langenfeld bis nach Opladen zu untersuchen, derweil der Rheinisch-Bergische Kreis, zu dem die Stadt Leichlingen gehört, eine S 1-Erweiterung von Solingen über Leichlingen bis Opladen präferiert.

Bei der Sitzung der NVR-Verbandsversammlung Ende November in Köln fanden schließlich beide Anträge Eingang in die besagte Machbarkeitsstudie, die ferner auch noch andere Prüfaufträge zum Gegenstand hat – so etwa zu einer möglichen Fortführung der S 1 nach Köln-Hauptbahnhof sowie zu einer Verlängerung der S 17 (Bonn-Köln) über Opladen und Solingen bis Wuppertal. Mit Ergebnissen sei voraussichtlich in einem halben oder in einem dreiviertel Jahr zu rechnen, teilte der NVR-Sprecher jetzt mit. Indes müssten bei solchen Änderungen zunächst auch noch die beteiligten Verkehrsunternehmen mit ins Boot geholt werden müssten. Die S 7 wird von Abellio betrieben, die S 1 geht 2019 von der Deutschen Bahn AG an das Privatunternehmen Eurobahn.

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