Langenfeld Heute stehen die Busse still

Langenfeld · Der heutige Warnstreik der Gewerkschaft ver.di für 6.5 Prozent mehr Lohn für Angestellte im öffentlichen Dienst wird den öffentlichen Nahverkehr lahmlegen. Daneben werden auch die Bauhöfe bestreikt.

 "Bahn frei" hieß es noch bei der Eröffnung des Busbahnhofes. Heute stehen die Räder still, denn die BSM-Fahrer streiken für mehr Lohn – dies läuft auch den derzeitigen Umstrukturierungsplänen zuwider.

"Bahn frei" hieß es noch bei der Eröffnung des Busbahnhofes. Heute stehen die Räder still, denn die BSM-Fahrer streiken für mehr Lohn – dies läuft auch den derzeitigen Umstrukturierungsplänen zuwider.

Foto: rm-

Monheim/langenfeld Vor allem Schüler, Berufspendler und Menschen ohne Pkw müssen sich heute auf einige Unannehmlichkeiten gefasst machen: Denn in Monheim bleiben heute alle Busse im Depot. Die Belegschaft werde in großen Teilen dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di folgen, teilen die Bahnen der Stadt Monheim mit. Neben der Wupsi wird auch die Rheinbahn bestreikt und daher in ihrem Bedienungsgebiet insgesamt nur neun Linien aufrechterhalten – mit Hilfe ihrer Subunternehmer. "Das sind wichtige Linien, auf denen die Kapazität stimmt. Dazu zählt auch die Linie 785, die im 20-Minuten-Takt verkehren wird", erklärt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. BSM-Geschäftsführer Detlef Hövermann rät seinen Kunden, sich an diesem ÖPNV-freien Tag zu Fahrgemeinschaften zusammenzuschließen oder das Fahrrad zu nutzen. Er erwarte keine größeren Verkehrsprobleme, weil der Streik zu keinem Mehr an Autos auf den Straßen führen werde, sagt Polizeisprecher Ulrich Löhe. "Es werden aber sicherlich statt einem mehrere Menschen in einem Fahrzeug sitzen." Er rät dennoch, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen.

Empfindlich gestört

Auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung Monheim haben signalisiert, dass sie sich an dem eintägigen Warnstreik beteiligen, erklärt Jürgen Krause von der ver.di-Geschäftsstelle Solingen. So sollen das Bürgerbüro, der Bauhof und die EDV betroffen sein, letztere in einem Maße, dass die "verwaltungsinternen Abläufe empfindlich gestört sind." Personalchef Martin Frömmer weiß von alledem nichts. "Die Streikenden sind aber auch nicht verpflichtet, das anzukündigen." Er könne erst bei Betriebsbeginn um 7 Uhr sagen, wer wirklich fehlt, sagt Gerhard Müchler, Leiter der städtischen Betriebe. "Am augenfälligsten wird der Streik für die Bürger, wenn die ungeleerten Papierkörbe überquellen."

Um sich für ihre Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn einzusetzen, wird sich ein Tross aus mehr als 30 Mitarbeitern des Betriebshofes Langenfeld nach Neuss aufmachen, wo heute eine zentrale Kundgebung der Komba stattfindet. "Es ist ein Warnstreik mit angezogener Handbremse", sagt Michael Gombert, Vorsitzender des Ortsverbandes Langenfeld. Man wolle die Behinderungen für die Verwaltung aber gering halten. "Wir gehen daher davon aus, dass die Müllabfuhr uneingeschränkt arbeitet", sagt Personalchef Manfred Rommel.

Mehr einer harmlosen Drohgebärde ähnelt auch die "aktive Mittagspause" der Mitarbeiter der LVR Landesklinik. Die Mitarbeiter nutzen ihre reguläre Pause, um sich an der Pforte zu versammeln. "Wir wollen zeigen, dass wir hinter den Forderungen stehen, auf den Arbeitsablauf hat dies aber keine Auswirkungen", erklärt Personalratsvorsitzender Manfred Wassenberg.

(RP)
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