Langenfeld "Blumentopf" bleibt in der Familie
Langenfeld · Heike Stock, die 2013 erfolgreich die Meisterschule absolvierte, wird den Gärtnerbetrieb weiterführen.
Vielleicht verfügte der Werbefachmann, der vor etwa 30 Jahren das erste Logo für den "Berghausener Blumentopf" entwarf, über hellseherische Fähigkeiten. Das inzwischen in der Region vertraute Markenzeichen zeigt seitdem unverändert einen rosarot leuchtenden Mädchenkopf. Seit dem Jahreswechsel hat das traditionsreiche Familienunternehmen tatsächlich eine rothaarige Chefin.
Die 28-jährige Gärtnermeisterin Heike Stock führt den von Großvater Paul Gerhard 1930 gegründeten und seit 1965 von Vater Gerhart Stock als Einzelunternehmer geleiteten großflächigen Betrieb an der B 8 nunmehr als GmbH & Co. KG fort. "Eine ideale Lösung und ein harmonischer Übergang", kommentiert der inzwischen 74-jährige Gerhart Stock den damit begonnenen Abschied von der täglichen Verantwortung. Gerhart Stock, der vor 50 Jahren den Meisterbrief erhielt, war es Anfang der 80er Jahre gelungen, aus der ursprünglichen Gemüsegärtnerei für den Großhandel einen Blumen- und Zierpflanzenbetrieb für den Endverbraucher zu entwickeln. Dabei war der Name "Blumentopf" gleichzeitig Programm, da bis heute statt kurzlebiger Schnittblumen ausschließlich langlebige Topfpflanzen angeboten werden.
In der Gärtnerei großgeworden und mit dem "familiären Gen zur Pflanzenliebe" ausgestattet, entschied sich Tochter Heike nach dem Fachabitur mit knapp 20 Jahren, Gärtnerin zu werden. Die dreijährige Ausbildung erfolgte im elterlichen Betrieb. Im August 2013 absolvierte sie erfolgreich in Essen die Meisterschule. Jetzt kann sie ihr Fachwissen mit ihrer Kreativität kombinieren, denn es gibt im Blumentopf schon lange "alles, was das Haus schön macht". Dekorationsartikel gehören zum Sortiment, sogar Weine, Zeitschriften oder Obst und Kartoffeln aus der Region.
Hauptgeschäft bleiben aber die Beet- und Balkonpflanzen, von den Primeln über die Geranien, Chrysanthemen bis zu den Weihnachtssternen, teilweise auch aus eigener Produktion. In Zukunft möchte Heike Stock neue Impulse setzen, zum Beispiel den Trend zum Selbergärtnern verstärken. "Tomaten, Gurken, Küchenkräuter sind gerade bei jungen Leuten sehr beliebt, da brauchen die Kunden Qualität, Vielfalt und Beratung". Vor allem wird sie im Kundenkontakt die Augen und Ohren offenhalten, um die Wünsche zu erkennen. "Der Kunde soll sich wohlfühlen, der Besuch des Blumentopfs soll entspannend sein".
Hinter der neuen Chefin steht ein seit vielen Jahren eingespieltes Team von mehr als 20 festen Mitarbeitern und vielen Aushilfen in der Saison. Mittelfristig wird es mit der Meisterin auch wieder Azubis im Blumentopf geben und somit auch gärtnerisches Fachpersonal. Das "Know-how" zur Betriebsleitung und Ausbildung wird auf der Fachschule gelehrt, aber Heike Stock räumt ein "als frischgebackener Meister fängt das Lernen erst an". Die in Kürze beginnende Bebauung des Umfeldes freut sie.
Ebenso wie viele Berghausener wartet Heike Stock auf den neben der Gärtnerei geplanten Supermarkt. "Wir hoffen, dass wir die Besucher des Supermarktes auch für uns als Kunden gewinnen können." Zudem wird sich die Parkplatzsituation verbessern. Gerhart Stock und seine mit allen Bürovorgängen intensiv befasste Ehefrau Isolde bleiben nicht nur räumlich in Reichweite, sondern stehen ihrer Tochter weiter gerne beratend zur Seite - ein reibungsloser Übergang in der Führung eines mittelständischen Betriebes.
