Hückeswagen ganz sportlich Radeln und wandern für guten Zweck

Hückeswagen · Ob nun das Stadtradeln oder die Bergische Wanderwoche – die vergangenen Tage standen bei vielen Hückeswagenern ganz im Zeichen der Bewegung. Die Tourismusbeauftragte Heike Rösner zieht ein positives Fazit der beiden Aktionen.

 Der untergehenden Sonne entgegen: Die katholischen Frauen erkundeten bei ihrer Wanderung die vier Elemente.

Der untergehenden Sonne entgegen: Die katholischen Frauen erkundeten bei ihrer Wanderung die vier Elemente.

Foto: Heike Rösner

Die Schloss-Stadt in Bewegung. Oder zumindest in Teilen. Sehr sportlich ging’s zu in den vergangenen Wochen. Die Aktionen Stadtradeln und die Bergische Wanderwoche fanden fast zeitgleich statt, so dass einer ausreichenden Portion Bewegung nichts mehr im Wege stand.

Bergische Wanderwoche „Das Programm war wieder super“, berichtet die Tourismusbeauftragte Heike Rösner. Die Teilnehmerzahl war im Vergleich zu 2021 zwar leicht rückläufig, aber dafür nahmen wieder mehr Hückeswagener an den Touren der etwa 20 ehrenamtlichen Wanderführer teil. Die Gäste kamen aus dem Märkischen Kreis, aus Wiehl, Bornheim und Köln, aber auch auch Remscheid, Wermelskirchen und Radevormwald. Beim Duathlon am Sonntag zum Abschluss wurden Hückeswagener Teilnehmer sogar von einem Gast aus der Schweiz begleitet. Auf überraschend wenig Resonanz stießen die Baum- und die Boulettenwanderung. Mangels Teilnehmer ausfallen musste die Lebenskunst-Wanderung. „Auch das Pilgern war nicht so beliebt“, sagte Heike Rösner überrascht. Fürs Duathlon musste dagegen sogar ein zweiter Termin angeboten werden. Wermutstropfen: Zum ersten Termin gab’s 20 Anmeldungen, nur elf Teilnehmer erschienen, einige sagten eine Stunde vorher ab. „Und das bei dem logistischen Aufwand, das ist schon ein bisschen unglücklich“, meint Rösner. Generell seien Touren beliebt, die das Wandern mit etwas verbinden, wie bei der Whisky-Wanderung, für die sich 28 Teilnehmer interessierten. „Das ist immer ein ganz tolles Klientel“, meint die Tourismusbeauftragte. In freier Natur würden die teils auch noch sehr jungen Experten edle Tropfen genießen. „Da kommt der 20-jährige Sohn mit seiner Mutter, und der Papa holt beide wieder ab“, sagt Heike Rösner und schmunzelt. Bei der Wanderung „Rund ums Freizeitbad“ wurde eifrig die Zukunft des Bürgerbades diskutiert. Wettertechnisch hatten die Teilnehmer bei fast allen Wanderungen Glück, dennoch sank die Teilnehmerzahl leicht. „Vielleicht lag es daran, dass es nach dem Hochsommer schlagartig Herbst wurde und viele Menschen lieber in den Garten gegangen sind“, vermutet Heike Rösner. Unterm Strich kamen aber etwa 800 Euro durch das Startgeld zusammen. Das Geld soll an das geplante Hospiz in Bergisch Born gehen. Für 2023 hat Heike Rösner eine Bitte: Sie wünscht sich einen Termin für die Wanderwoche im Frühling. Den legt aber die Tourismusorganisation „Das Bergische“ fest. Und die wiederum sieht das Ziel darin, die Verknüpfung zu den Gaststätten in der Region herzustellen, damit die von den Wanderern profitieren. „In Hückeswagen ist aber kein gastronomischer Betrieb Mitglied in der Organisation, so dass ich da nichts herstellen kann. Und wer als Gastronom Mitglied ist, hat im Frühling zu viel mit Hochzeiten zu tun“, erläutert Heike Rösner.

Stadtradeln Auch wenn in den nächsten Tagen noch Nachmeldungen kommen, steht schon jetzt fest, dass Hückeswagen die pro Kopf-Kilometerzahl-Wertung im Oberbergischen gewinnen wird: 84.061 Kilometer (Stand; Montagnachmittag) bedeuten 5,6 Kilometer pro Einwohner – und damit liegt die Schloss-Stadt deutlich vor dem Zweitplatzierten Wipperfürth mit etwa 72.000 Kilometern und 3,28 Kilometern pro Kopf. „Radevormwald hat richtig gut aufgeholt und erreicht knapp 50.000 Kilometer und 2,26 Kilometer pro Einwohner“, berichtet Heike Rösner. In Hückeswagen stellt der ATV mit seinen Unterteams und 72 registrierten Radlern die meisten Teilnehmer und kommt auf 18.170 Kilometer. Der ADFC erradelt 11.974 Kilometer, die Kolpingsfamilie 7600 Kilometer. Besonders beachtlich: das „Velodream-Team“ kommt als Trio auf 1503 Kilometer pro Kopf, der ADFC auf 599 Kilometer pro Kopf und die „Elbis“ (ein Ehepaar) auf insgesamt 2013 Kilometer. Heike Rösner ist von der Resonanz und den sportlichen Leistungen mehr als begeistert. „Wir wollen die Menschen wieder mehr aufs Rad bringen, das ist uns gelungen“, sagt die Tourismusexpertin. Trotzdem hat sie auch fürs Stadtradeln 2023 einen dringenden Wunsch: Auch diese Aktion für ein besseres Klima sollte besser im Frühjahr laufen oder zumindest bis spätestens vor den Sommerferien stattfinden. „Denn die Temperatur macht beim Radfahren schon etwas mehr aus als beim Wandern“, sagt sie. Und wer mehr Geschmack aufs Radfahren machen möchte, hat mehr Erfolg, wenn er das zu Beginn der schönen Jahreszeit macht und nicht vor Herbst und Winter.