Langenfeld Alle einig: RRX muss halten

Langenfeld · Für den Rhein-Ruhr-Express soll auf Langenfelder Gebiet ein viertes Gleis gebaut werden. Im Bau- und Verkehrsausschuss befürworteten alle Parteien die Forderung nach einem Haltepunkt und besseren Lärmschutz.

 Für den wohl in gut zehn Jahren fahrenden RRX (Bild: ein Prototyp)...

Für den wohl in gut zehn Jahren fahrenden RRX (Bild: ein Prototyp)...

Foto: RRX

Obwohl für ihn innerhalb der Stadtgrenzen extra ein zusätzliches Gleis gebaut werden soll, ist in Langenfeld bislang kein Haltepunkt des Rhein-Ruhr-Express (RRX) vorgesehen. "So geht es nicht!", waren sich die Stadtpolitiker am späten Donnerstagabend im Bau- und Verkehrsausschuss einig. Wenn der zur Entlastung des Nahverkehrs zwischen Köln und Dortmund gedachte Schnellzug ab etwa 2023 seinen Betrieb im Viertelstundentakt aufnehmen wird, dann müsse wenigstens stündlich ein RRX in Langenfeld stoppen. Einstimmig befürworteten alle Parteien eine von Bürgermeister Frank Schneider entsprechend verfasste Stellungnahme an die Bezirksregierung, in der auch zusätzlicher Lärmschutz angemahnt wird.

 ...wird ab dem S-Bahnhof Langenfeld in Richtung Leverkusen ein viertes Gleis gebaut. Ein Haltepunkt ist bislang nicht vorgesehen.

...wird ab dem S-Bahnhof Langenfeld in Richtung Leverkusen ein viertes Gleis gebaut. Ein Haltepunkt ist bislang nicht vorgesehen.

Foto: rm-/RRX

In der Sitzung strich der städtische Planer Stephan Anhalt heraus, dass die von Monheims Bürgermeister und dem Landrat unterstützte Forderung nach einem eigenen RRX-Haltepunkt sehr berechtigt sei. "Mehr als 100 000 Einwohner im Einzugsbereich sind ja eine bedeutsame Zahl. Und wenn dann mit dem Start des RRX auch noch der Regionalexpress-Haltepunkt Benrath wegfallen soll, besteht die Gefahr, dass viele heutige Bahnfahrer wieder aufs eigene Auto umsteigen werden." Der Vorschlag aus dem Rathaus: Die vier viertelstündlich zwischen Köln-Deutz und Düsseldorf-Hauptbahnhof fahrenden RRX-Linien legen nicht den einzig vorgesehen Zwischenstopp in Leverkusen-Mitte ein, sondern halten abwechselnd stündlich einmal in Benrath, Köln-Mülheim, Leverkusen-Mitte und eben Langenfeld. Anhalt: "Damit würde der RRX die Fläche viel besser erschließen."

Bezüglich des Lärmschutzes fordert Schneider in seinem Schreiben Nachbesserungen gegenüber dem Konzept der Deutschen Bahn AG ein — etwa eine vier Meter hohe Wand in Höhe Mehlbruch. Wie Anhalt in der Sitzung erläuterte, erschweren stark voneinander abweichende Angaben über das Ausmaß des künftigen Zugverkehrs das Lärmschutz-Konzept. In der südlichen Innenstadt sollen immerhin wegen des RRX die heute drei Meter hohen durch sechs Meter hohe Schallschutzwände ersetzt werden.

"RRX-Haltepunkt muss sein!"

"Wir befürworten den Ausbau des Bahnnetzes, halten die Stellungnahme der Stadt zum RRX für vernünftig", sagte Johannes Spieth (Grüne). Um einen Haltepunkt in Langenfeld zu erreichen, sollten nach seinen Worten alle an einem Strang ziehen. Die Grünen würden jedenfalls versuchen, auf ihre Landepolitiker entsprechend einzuwirken. "Ein RRX-Haltepunkt in Langenfeld muss sein!", bekräftigte Tim Koesling (CDU), während Mark Schimmelpfennig (SPD) einen Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn in Richtung Köln für wichtiger hielte. Am Ende stimmte er aber wie die übrigen Ausschussmitglieder für die Stellungnahme des Bürgermeisters.

Eine Antwort erwartet Anhalt bei einem Erörterungstermin im Herbst. Das für den RRX erforderliche vierte Gleis zwischen dem S-Bahnhof Langenfeld und Leverkusen wird nach seiner Einschätzung in etwa drei bis vier Jahren gebaut.

(RP/jco)
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