Volleyball VC Bitterfeld und EVV einfach meisterlich

Erkelenz · Zum zweiten Mal nach 2012 richtete der Erkelenzer VV die Deutsche Meisterschaft der U 14-Volleyballerinnen aus. Und wie schon bei der Premiere glänzte der EVV als Ausrichter und Gastgeber. Deutscher Meister wurden die Mädels vom VC Bitterfeld-Wolfen.

 Volles Haus: Bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen U 14 trafen die 16 besten Volleyballteams aus Deutschland in der Karl-Fischer-Halle aufeinander. In der Vorrunde spielten auch der SV Lohhof (l.) gegen VG Eschwege.

Volles Haus: Bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen U 14 trafen die 16 besten Volleyballteams aus Deutschland in der Karl-Fischer-Halle aufeinander. In der Vorrunde spielten auch der SV Lohhof (l.) gegen VG Eschwege.

Foto: JÜRGEN LAASER

13S16=11!aZx6P-aZ+48P- - hinter diesem kryptischen Zahlen-, Zeichen- und Buchstaben-Kauderwelsch verbirgt sich vielleicht der Schlüssel zum Finalerfolg des VC Bitterfeld-Wolfen gestern Nachmittag bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen U 14. Denn diese Zahlen, Buchstaben und Zeichen sind das Ergebnis der Arbeit von Janine Dreher. Sie ist Diplom Sport-Ingenieurin und war am Wochenende für den Verband Sachsen-Anhalt als Spielbeobachterin in der Karl-Fischer-Halle unterwegs. "Wir lassen nichts unversucht, um den Titel mit nach Hause zu nehmen", sagt Dreher und lässt ihre Finger wieder über die Tastatur ihres Laptops fliegen. Und dabei muss sie richtig flink und multitaskingfähig sein: Ein Auge aufs Spielfeld, das andere auf den Monitor gerichtet, notiert sie jeden Ballwechsel, bewertet den Aufschlag, die Qualität der Annahme, die Fehlerquote im Angriff und filtert so Stärken und Schwächen jeder einzelnen Spielerin heraus. "Meinen Erkenntnissen teile ich dann dem Trainer mit, und der entscheidet, welche Informationen er an die Spielerinnen weitergibt", sagt Dreher.

 Das Organisationsteam: EVV-Vorsitzender Klaus Roosen (r.) und sein Helferteam sorgten für einen perfekten Rahmen für die DM in Erkelenz.

Das Organisationsteam: EVV-Vorsitzender Klaus Roosen (r.) und sein Helferteam sorgten für einen perfekten Rahmen für die DM in Erkelenz.

Foto: JÜRGEN LAASER

Der Trainer, das ist in diesem Fall René Staffen. Er coacht der VC Bitterfeld-Wolfen, der in der Erkelenzer Karl-Fischer-Halle als Favorit gehandelt wurde, sich gleich zum Auftakt seiner Vorrundengruppe aber eine Niederlage gegen den VC Phönix Schwerte einhandelte. "Das waren die Mädels noch ein bisschen nervös", resümierte Staffen, "dann haben sie sich aber von Spiel zu Spiel gesteigert."

Auch dank der Informationen, die Janine Dreher gesammelt hat - rund zehn Spiele hat die 29-Jährige an den beiden vergangenen Tagen beobachtet und ausgewertet - immer mit Blick auf den nächsten Gegner. "Diese Infos haben uns schon enorm weitergeholfen", sagt Bitterfelds Trainer. Und so ging es für "BiWo", wie sich Team und Anhänger liebevoll nennen bis ins Finale, wo es erneut gegen Schwerte ging. Und dieses Mal nutzte der neue Deutsche Meister die Schwächen den jungen Schwerterinnen gnadenlos aus, holte sich mit 25:13 und 25:16 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Deutschen Meistertitel. "Das wird die schönste Busfahrt meines Lebens", sagte René Staffen nach der Siegerehrung mit Blick auf die noch knapp zehnstündige Fahrt zurück in die Heimat - in den Nordosten Deutschlands.

Meisterlich war aber nicht nur der VC Bitterfeld-Wolfen, sondern auch der Erkelenzer VV. Wie schon bei der Premiere 2012 glänzte der EVV wieder als Ausrichter und zeigte sich für die 16 besten Teams Deutschlands als fantastischer Gastgeber. "Ihr habt unsere Erwartungen wieder einmal erfüllt", sagte Traugott Ratzel vom Deutschen Volleyball Verband, "das wird sicherlich nicht die letzte Meisterschaft gewesen sein, die wir nach Erkelenz vergeben haben." Und auch sonst gab es lobenden Worte für EVV-Vorsitzenden Klaus Roosen und sein Helferteam, das den perfekten Rahmen für die Deutschen Meisterschaften schuf. Von der Nationalhymne zur Siegerehrung, über eine reibungslose Organisation bis hin zu Süßigkeiten in Schwarz-Rot-Gold - alles war angerichtet. Und da passte es auch ins Bild, dass sich die Erkelenzerinnen einen Sieg gegen TG Bad Waldsee sicherten, in den Platzierungsspielen gegen SV Lohhof gut mithielten und letztlich im Spiel um Platz 11 Schwerin lange Paroli boten, ehe sie verloren.

(RP)
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